Es ist Weihnachten, draußen wird es langsam dunkel, man weiß nicht so recht ob man von dem ganzen Feiertagsgewusel nun deprimiert ist, ob es am fülligen Essen liegt, an der Familienzusammenkunft mit angekündigtem Streit, oder ob es einfach die Katerauswirkungen vom gestrigen Besäufnis sind. Und dann läuft die Scheibe Sorry, Sun! von Skagen durch meinen Player und allein schon der Titel der Platte sagt alles.
Die Sonne war schon lange nicht mehr hier und das ist auch auf der Platte der deutsch-dänischen Band zu hören der Sound, der irgendwo Britpop meets Folk und Akkustikgitarre rangiert, aber auch Pop mal nicht synthetisiert widerspiegelt. Die leicht angehauchte Songwriterattitüde jedoch leider ohne die Stärke eines legendären Mr. Cash ist auch inmitten Bands wie Junias, Ryan Adams, Muse, Placebo, JJ72, und andern Folk oder sanften Alternativebands angesiedelt, die einen leichten Hang in richtigen des eigentlichen Begriffs EMO haben. Nämlich emotional, tiefgründig, wehklagend, verletzlich. Was mich allerdings etwas stört ist, dass sich nach mehrmaligem Anhören der Platte die Grenzen zwischen den einzelnen Songs verliert. Ob das nun an wenig innovationsreichen Unterschieden zwischen den einzelnen Songs liegt oder als Konzept gedacht ist liegt ganz im Auge des jeweiligen Betrachters. Dass diese Band sich natürlich nicht wie jede x-beliebige Band aus deutschen Landen anhört, da möchte ich der Bandinfo zustimmen. Deshalb müssen die Lieder aber noch lange alle nicht ganz so gleich klingen(besonders die letzten 4 Songs des Albums). Auch hier ist wieder Auslegungssache wie geschlossen der Hörer die Platte gern haben mag oder ob ihm unterschiedliche Songs doch besser gefallen. 5 Punkte von mir.