Plattenkritik

Skeletor - Schöne Neue Welt

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Release Date: 04.04.2014
Datum Review: 28.04.2014

Skeletor - Schöne Neue Welt

 

 

Hoffentlich bleibt es auf "Schöne Neue Welt" beim übertragenen Sinne, was das Covermotiv angeht. Wenn nicht, wird auf dem Debüt der Band aus Koeln gleich doppelt das Gesicht verloren.

"Der Schwache stirbt, der Reiche frisst" röhrt es entwarnend aus dem Hals von Sänger Peter, sobald der Titelsong das grantige Feuer freigibt. SKELETOR haben geübt und gefressen genug, erinnern beim ersten Eindruck an rohen, aber intelligenten Punkrock im Sinne alter AGAINST ME!, würden diese ihren (damals noch) Tom Gabel gegen einen übermütigen Stimmbruchpatienten tauschen. Denn nicht selten wird es trotz des druckvollen organischen Sounds und der leidenschaftlichen, pulsierenden Texte zu gebrechlich. Unter anderem dann, wenn sich "Kreislauf" in der Refrainvorbereitung in höhere Tongefilde auszubrechen traut. Dabei könnten SKELETOR allem Übel mit vereinten Kräften aka. Chören den Garaus machen: Das klappt nicht nur bei Gabel/Grace und Co. - heutzutage weiß jeder Rock-Am-Ring-Proll um die Vorteile (s)einer gröhlenden Gemeinschaft.
Auch "Graue Herren" kostet das fehlende Vermögen den Großteil seines Wirkungsgrades, offenbart durch angefolktes Rückgrat. Die sieben Pullunder-Punksongs werden kraftvoll gespielt, von etwaigen Parallelen zum aktuellen "Format" (KMPFSPRT, TURBOSTAAT etc.) ist allerdings kaum eine hoerbare Spur vorhanden. Zu zaghaft oder verkrampft gehen SKELETOR dafür an die Startlinie.
Dennoch lassen der Wahrheitsgehalt in "Buntstifte" oder eben die stürmische Punkrockkante aus Gitarren, Gangfeeling und Protest die Faust in der Hosentasche ballen. Niemand also sollte mit Blick auf die "Schöne Neue Welt" sein Antlitz verlieren.

Trackliste:

1. Schöne Neue Welt
2. Kreislauf
3. Stillstand
4. Buntstifte
5. Graue Herren
6. Was Dir Gefällt
7. Protest

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Moppi

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Alt, langweilig, tierlieb.