Viele Zweifel gab es natürlich im Vorfeld zu "Revolutions Per Minute". Grund war eine gesunde Portion Skepsis, ob Skid Row auch ohne ihren Fronter Sebastian Bach ihren Charme haben können, schließlich war dieser, bekannt als Enfant Terrible, klipp und klar Aushängeschild der Band. Nun, sie können es doch!
"Revolutions Per Minute" ist ein schnörkelloses, dreckiges und rotziges Hardrockalbum. Der Opener "Disease" zeigt schnell auf, dass die Stimme von Johnny Solinger prima zur Musik und Einstellung der Band passt, Track 3, "Pulling My Heart Out From Under Me", ist eine schöne Mischung aus klassischem Hardrock und Offspring-mäßigem Punk. Und "When Got Can't Wait" ist absolut weltklasse Gute-Laune-Rock, flott und mit einer Südstaaten-Attitüde, bei der man schleunigst seine Jungs um sich haben will. Und eine Flasche Whiskey. Natürlich. Partymusik vom feinsten.
Das verhältnissmäßig lange "Strength" (fünf Minuten gegenüber den durchschnittlichen drei) ist prinzipiell wieder etwas stilmäßig ganz anderes, besitzt herrliche, beinahe getragene, Gitarrenmelodien und einen Refrain, dem gar ein Hauch Epik zuzusagen ist. Natürlich klingt das alles andere als spektakulär, aber bei Skid Row ist es nur ein weiterer Teil, der die gelungene Mischung ausmacht. "White Trash" ist ein heftiger Stampfer, der Titel sollte klar machen, gegen wen die Lyrics gerichtet sind, und mit "You Lie" kommt wieder einer der Partyrocker im Country-Style.
Kurz und gut: Skid Row präsentieren sich unerwartet stark, schaffen mit "Revolutions Per Minute" ein Album, dass abwechslungsreicher kaum sein könnte, und dabei hat jede Spielart der Jungs absolute Klasse.
Acht starke Punkte von mir, der mehr als positiv überrascht wurde mit dieser Platte!
Tracklist:
01. Disease
02. Another dick in the system
03. Pulling my heart out from under me
04. When god can't wait
05. Shut up baby, I love you
06. Strenght
07. White trash
08. You lie
09. Nothing
10. Love is dead
11. Let it ride