Spätestens als ich zum dritten Mal in Kalifornien war ist mir dieser ganze Sommer, Sonne, Party, Skateboarding, Wellenreiten usw. Lifestyle-Mist gehörig auf den Zeiger gegangen. Und der passende Soundtrack, dieser typische Stakkato-Melodic-Core, den Labels wie Fat Wreck Chords und Konsorten unter die Leute bringen, hat mir eigentlich auch noch nie viel gegeben (von den ersten paar NOFX und Face To Face Scheiben mal abgesehen).
Nachdem ich die ersten Sekunden des neuen, bereits vierten, Slick Shoes Albums gehört hatte war mein Finger quasi schon auf der Stop-Taste. Es sprudelte nämlich haargenau oben erwähnter Sound aus den Boxen. Glücklicherweise habe ich nicht sofort abgeschaltet, denn nicht alles spricht gegen die Musik der vier Kalifornier . Klar gibt es auch hier genretypische Durchschnittskost wie Friday Night oder 1000 Times Before zu hören. Auf der anderen Seite haben Songs wie Alone (zu dem auf der Enhanced CD auch ein Video enthalten ist), I Knew und So Much More einiges für sich. So zum Beispiel diese schönen, manchmal beinahe schon kitschigen, ein- und mehrstimmigen Gesangsharmonien. Auch mit ihren Riffs und den Tempovariationen durchbrechen Slick Shoes zumindest teilweise dieses 3-Akkorde-Punk-mit-Kinderlied-Melodie-und-Uffda-Schlagzeug Schema.
Wenn schon nicht meine Anlage zuhause, so wird doch wenigstens mein Kassettendeck im Auto dieses Album in den anstehenden Sommermonaten des öfteren zu fressen kriegen.