„Broken Bonds Of Friendship“, Opener des neuen, hervorragenden SMOKE BLOW-Albums, betont die früheren Stärken der Band: Härte und Direktheit werden hier zur Skizze für den gesamten Rest des Albums. Dass die Kieler so ziemlich jede härtere, punkige Musik- und Subkultursuppe schon irgendwann mal ausgelöffelt haben, kommt ihnen für ihr 90er Hardcore-Revival sehr zugute. SMOKE BLOW zeigen mehr denn je, dass sie wissen was sie tun, wenn sie es ohne Umschweife tun. Die Melodienkapriolen wurden wegrationalisiert, zugunsten voluminösen Stimm- Gitarren-, und Rhythmuseinsatzes, die ins Schwarze treffen. Und davon zirkuliert in den Blutbahnen Jack Letten`s und seiner Band bekanntlich einiges. Was dereinst als zerfahren und überladen daherkam, bringt zum Beispiel „Summer Of Betrayal“ endlich, einfach und schlüssig zusammen.
Einfach bedeutet jedoch keineswegs eindimensional. Zu entdecken gibt es über Albumlänge nach wie vor genug, egal ob für den Pit, den Road-Trip zum Wilwarin-Festival oder zum zertreten von Oma`s Blumenkübeln. Und sicher, MISFITS-Anleihen, ein wenig Black Metal und WoHooHow-Chöre gibt es natürlich immer noch. Wer kann sollte sich das Teil auf Vinyl zulegen, das Cover macht im entsprechenden Format einfach wesentlich mehr her und unterstreicht das monolithische, direkte, von der Band auf Platte gebannte Wir-Statement. Insofern kann der Plattentitel auch als Dokumentationsaussage verstanden werden. Macht keinen Sinn? Tja, kompromisslose Direktheit fließt 2010 halt einfach nach Kiel.
1. Broken Bonds Of Friendship 2:33
2. Evil Leaf 2:22
3. Summer Of Betrayal 1:59
4. March On To Victory 1:44
5. Bleeding 2:57
6. Transylvanian Frost 2:01
7. Final Hands 2:37
8. Ice Wolf 1:19
9. Retaliation 2:57
10. I Have Lived In The Monster 3:36
11. Necrophobia 2:32
12. Lost Son Of The Ark