Plattenkritik

Soil - Picture Perfect

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Release Date: 23.10.2009
Datum Review: 23.10.2009

Soil - Picture Perfect

 

 

Eine leicht bekleidete Blondine sitzt vor dem Spiegel und betrachtet ihr verweintes, Make-Up verlaufenes Gesicht. In der Hand ein Bild, ein Bild der Kindheit. Von hinten perfekt anzusehen, erst im Spiegel ist das wahre Ich erkennbar. Ein Ich, das im laufe der Zeit wahrscheinlich nicht zu dem geworden ist, was die Kindheitsträume vorhersahen. Steht diese Aussage sinnbildlich für SOIL, die sich bisher nie aus den Fußstapfen von GODSMACK, DISTURBED oder SEVENDUST lösen konnten?

Mit Testosteron vollgepumpter US Metal, der immer auf den Refrain geht, dabei schwer mit den Gitarren stampft und dem Schlagzeug drückt. Immer wieder ist die Nu Metal Verästelung hörbar, die dem ansonsten sehr erwachsenen Sound eine modernere Glasur erteilt. Auf "Picture Perfect" gibt ein perfektes, ein streckenweise viel zu klinisches, ohne Ecken und Kanten versehenes Bild. Um sich von den oben Genannten Referenzen absetzen zu können, hätte mehr gewagt, hätte mehr Risiko eingegangen werden müssen. AJ Cavalier, dessen kräftige Stimme immer wieder in harte Shouts kippt, muss eine großartige Leistung attestiert werden. Nur er verhilft SOIL zu dem Stempel mit dem gewissen Etwas. Und wieder einmal hat das Quartett aus Chicago einen glasklaren, sehr wuchtigen Sound auf eines ihrer Alben pressen können, nach wie vor sind SOIL produktionstechnisch ganz vorn dabei. "Picture Perfect" ist ein Album ohne Ausfälle, aber auch ohne Mut, aus dem Schatten erfolgreicherer Bands herauszutreten.

Tracklist:
01. Tear it Down
02. Lesser Man
03. Like It Is
04. Picture Perfect
05. Surrounded
06. Wasted
07. Every Moment
08. Anymore
09. Falter
10. Too Far Away
11. Calling Out
12. Temptation
13. Last Wish

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Clement

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Ich fühle mich zu alt