Plattenkritik

Soilwork - The Living Infinite

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Release Date: 01.03.2013
Datum Review: 03.03.2013

Soilwork - The Living Infinite

 

 

SOILWORK hatte man schon aufgegeben. Spätestens nach „Stabbing The Drama“ gerieten die Schweden in einen Strudel von ständigem Personalwechsel, Repetition und schlussendlich langweiliger Musik. Wer hätte gedacht, dass es Björn Speed und seine Mannen gerade mit einem Doppelalbum wieder schaffen zu alter Stärke zurückzukehren.

Zwar verlässt sich auch „The Living Infinite“ hauptsächlich auf die Formel „Aggressive Strophen – Hymnischer Refrain“, die Melodien und Gesangslinien wirken aber wieder wesentlich frischer und unkonventioneller als noch auf dem 2010 „The Panic Broadcast“. Fast jeder Song bleibt hängen, auf Seite eins kann man den Schweden eigentlich nur Hits bescheinigen („Spectrum Of Eternity“, „Togue“, „The Windswept Mercy“). SOILWORK haben darüber hinaus aber auch wieder einige kleinere Experimente auf ihr neuntes Studioalbum gepackt. „Whispers And Lights“ zum Beispiel, welches schon fast als Halbballade durchgehen könnte und das wohl zu den ruhigsten Lieder in der Diskographie überhaupt gehört. In die gleiche Kerbe schlägt „Antidotes In Passing“, das auch sehr getragen beginnt, sich aber am Ende hin zu einem grandiosen Gitarresolo steigert. Daneben befindet sich auf der zweiten Seite mit „Entering Aeons“ und „Loyal Shadow“ zwei überzeugende Instrumentalstücke, auf denen SOILWORK Dank hervorragender technischer Fähigkeiten glänzen können.
Dass bei einer solchen Fülle an Tracks auch der eine oder andere dabei ist, der ein klein wenig abfällt und nicht das Niveau halten kann, sollte klar sein. Dabei ist beispielsweise „Realm Of Wasted“ aber technisch nicht weniger ausgefeilt, sondern hat einfach nur ein geringeres Hit-Potential als der Rest.

Ob man es trotz der vielen guten Lieder schafft die 20 Songs auf „The Living Infinite“ an einem Stück zu hören muss jeder selbst entscheiden. Spätestens ab Mitte der zweiten CD ist man kurzzeitig etwas überfordernd. Ratsam wäre daher vielleicht der Konsum in Etappen – Hartgesottene dürfen das Album aber natürlich gerne auch in einem Rutsch durchhören. Mit „The Living Infinite“ schließen SOILWORK an ihren Hochzeit an. Konzeptionell bleiben sie ihrem Stil zwar treu, reizen ihn aber dieses Mal in alle Extreme aus, ohne dabei wie IN FLAMES in seltsame Gefilde abzurutschen. Am Ende fragt man sich, ob es vielleicht sinnvoller gewesen wäre, „The Living Infinte“ auf 10, 12 Tracks herunter zu kürzen, denn dann wäre dies hier so etwas wie die Genrereferenz.




Tracklist:
CD 1
1. Spectrum Of Eternity
2. Memories Confined
3. This Momentary Bliss
4. Tongue
5. The Living Infinite I
6. Let The First Wave Rise
7. Vesta
8. Realm Of The Wasted
9. The Windswept Mercy
10. Whispers And Lights

CD 2
11. Entering Aeons
12. Long Live The Misanthrope
13. Drowning With Silence
14. Antidotes In Passing
15. Leech
16. The Living Infinite II
17. Loyal Shadow
18. Rise Above The Sentiment
19. Parasite Blues
20. Owls Predict Oracles Stand Guard

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Manuel

Autoren Bio

Ich schreibe Artikel. Manchmal schlecht, manchmal gut, immer über seltsame Musik.