Plattenkritik

Sommerregen - Metaphorik

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Release Date: 21.05.2010
Datum Review: 08.10.2010

Sommerregen - Metaphorik

 

 

Ist eine Band aus dem schönen Wien, welche im besten Hochdeutsch ihre Songs vorträgt, als Deutschpunkrockband zu bezeichnen? Sommerregen lassen einen über diese Frage nachdenken, vor allem auch deshalb, weil naturgemmäß zum Vergleich auch nur deutsche Bands in den Sinn kommen. Wien nun also, aber in Hamburg eingespielt die vorliegende Platte. Keine Grenzen! Weder musikalisch noch textlich?

Naja, musikalisch bewegen sich Sommerregen in relativ engen Grenzen. Deutschpunkrock irgendwie doch. Oder deutschsprachiger Punkrock? Zunächst wären da einmal Muff Potter in ihren jungen Jahren, welche man zum Vergleich heranziehen möchte. Allerdings ist der Sommerregen hier um einiges deutlicher und weniger kryptisch. Sie reden nicht um den heißen Brei herum. Auch Jupiter Jones seien erwähnt, mit einem Hauch weniger Pathos. Vom Soundpart auf jeden Fall auch ein Stück in Richtung Escapado.

Leider klingt der Gesang stellenweise etwas sehr gelangweilt, so dass man sich fragt, ob Sommerregen ihre Message wirklich ernst meinen. Da ist noch Luft nach Oben, Raum zum Arbeiten. Ein anständiger Sommerregen hätte mehr Power. Vor allem weil die Message gar nicht mal so doof ist. Vernunftinitiierende Texte, Gehirn benutzen, sich nicht hinter den Unannehmlichkeiten verstecken, welche solche Taten mit sich bringen. Der unbequemen Wahrheit muss man eben von Zeit zu Zeit ins Gesicht schauen, oder ihr eben auch in eben jenes spucken. Veränderung auch unter Druck oder eben deshalb. Nicht schlecht eben. Es fehlt eben nur der Rums im Gesangspart, damit das Gesamtkunstwerk rund wird. Sommerregen haben auf Metaphorik auf jeden Fall so ihre Momente. Solche und solche. Man darf gespannt sein, was da noch kommen mag. Dran bleiben!

Tracklist:
1.Auftauen und Abhauen
2.Mit beiden Beinen
3.Im Wesen nichts Neues
4.Endstation: Geisterbahn
5.Eifer sucht das Problem
6.Träume und andere Lügen
7.44 Jahre erwartungsvoller Ausfluss
8.Ich kann auch ohne deine blöedn Alltagstheorien leben
9.Die Dinge
10.Das Schlimmste kommt noch

Autor

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Jule

Autoren Bio

wäre gern teil einer postfeministischen emopunkband/ verbalprimatin/ kuchenveganerin/ ich kann mir keine songtitel merken, selbst die meiner lieblingssongs vergesse ich.../ ich bin nicht betrunken, ich bin immer so/ fraujule.blogspot.de