Die Platten-Info verheisst nichts Gutes: Deftones und Iron Maiden durch nur wenige Kommata getrennt und die Vokabeln "Post-Hardcore" und "Emo" im nächsten Absatz. Eieieiei. Einmal ausgepackt präsentiert sich "son" von son als Abrechnung der letzten zehn bis fünfzehn Jahre, als NuMetal sich als neuer heisser Scheiss formierte und noch schneller als die Grunge-Garde in den Mainstream gezogen wurde.
Da konnten die Kids mit den dicken Hosen gar nicht schnell genug schauen, um das zu bemerken. Und son gehen bei alldem doch sehr auf Nummer sicher. Gleich zwei Tracks (#2 und #3) beginnen mit den wohl Helmet-igsten Riffs seid Jahren. Die Produktion fällt seltsam auf und eine unangenehme Frage formt sich: braucht es wirklich erst einen Terry Date oder Rick Rubin, um eine dröhnende Riff-Welt zu erschaffen? Warum können das nicht auch Bands wie son schaffen? Ansonsten geht die Leier weiter mit Incubus-Anklängen und altbekannten Brüll-Mosh-Parts. Die Vox sind possierlich emotional, bleiben aber in uralten Songstrukturen gefangen. Keine Angst, Linkin Park kann man bei den fünf Söhnen nicht heraushören, doch leider auch kein Faith No More.
Es ist doch gerade bei Rockmusik, die "härter" sein will, so, dass Eindringlichkeit vor allem durch Einzigartigkeit geschaffen werden kann. Hier passiert das nicht. Ausser der Erkenntnis, dass NuMetal nicht aussschliesslich schlimm war und (vor allem) als Tendenz (zu recht)
ziemlich tot ist, kommt wenig rum.