„Nach der Demo geht’s bergab“ ist einer dieser Stammtisch-Faustregeln, die ja gerade in der Hardcore-Szene nicht selten Anwendung finden. Zu Gute halten muss man ihr aber – so überspitzt sie auch formuliert ist -, dass man sie an unzähligen Beispielen belegen kann. Ein Beispiel aus jüngster Vergangenheit wäre da das Fulllenght-Debüt „Transformation“ der israelischen (Doom-)Death-Metal-Kapelle SONNE ADAM – und wer Boards beider Szenen hin und wieder abgrast, weiß, dass auch die Death-Metal-Szene so ihre Glaubensgrundsätze hat. SONNE ADAM haben sich dort jedenfalls im Underground mit ihren ersten beiden EPs einen respektablen Ruf erspielt und haben es damit sogar zur „Demo des Monats“ beim Rock Hard geschafft. Daraufhin unterschrieb man bei Century Media, und selbstverständlich musste daraufhin auch endlich mal eine Fulllenght auf den Tisch. Und bei dieser Fullenght – dieser Bewährungsprobe, ob SONNE ADAM auch das Zeug zu mehr haben als bloß zum Underground-Geheimtipp – stellt sich schon früh Ernüchterung ein. Wo ist zum Beispiel die bedrohliche, rohe und ausdrucksstarke Produktion der „Armed With Hammers“-EP? Leider bleibt es bei dieser Ernüchterung, bei der im Laufe der Spielzeit mehr und mehr klar wird, dass die Produktion noch das geringste Übel ist. SONNE ADAM waren schon immer langsam – sehr langsam. „Transformation“ spielt diesmal jedoch nah an der Grenze der Belanglosigkeit, weil es weder irgendwelche Momente gibt, die wirklich etwas in einen auslösen, noch die sehr offensichtlich im Vordergrund stehende Atmosphäre so recht in Gang kommt. Ganz anders als früher, wo SONNE ADAM fast schon etwas Beängstigendes hatten, und die Arrangements nicht bloß an einen vorbei gingen, sondern einen förmlich erdrückten.
Rein nüchtern betrachtet mögen die Unterschiede zwischen früher und heute dabei marginal ausfallen, zumal SONNE ADAM nicht viel an ihrer eigentlichen Grundausrichtung verändert haben. Doch es geht um ein gewisses Gefühl, was auf dem Weg zur Fulllenght irgendwie verloren gegangen ist, sprich um etwas sehr irrationales. „Transformation“ fehlt es irgendwie an Biss, ohne dass man genau sagen könnte wie sich das jetzt genau ausdrückt, ist irgendwie zu glatt ohne wirklich glatt zu sein, und zu highlightarm, ohne am eigentlichen Aufbau der Stücke groß etwas verändert zu haben. Kein schlechtes Album - aber hinblicklich der beiden vorangegangenen EPs irgendwie unbedeutsam.
Tracklist:
01. We Who Worship The Black
02. I Sing His Words
03. Sonne Adam
04. Solitude In Death
05. Take Me Back To Where I Belong
06. Through Our Eyes Hate Will Shine
07. I Claim My Birth In Blood
08. Transformation
09. Apocalypse