Plattenkritik

Soror Dolorosa - Blind Scenes

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Info

Release Date: 25.02.2011
Datum Review: 03.04.2011

Soror Dolorosa - Blind Scenes

 

 

„Nanu, eine The Cure Coverband?“, das war der erste Gedanke den ich beim Hören des SOROR DOLOROSA Albums „Blind Scenes“ hatte. Wie ich darauf komme? Die verträumten Gitarren, das simple Bassspiel und die hallende Stimme des Sängers Andy Julia erinnern doch sehr stark an die Ikonen des Gothic Rock und lassen die Eigenständigkeit im Soundbild vermissen.
Bei SOROR DOLOROSA handelt es sich um eine französische Gothic-Rock Band, die mit dem Spirit der Wave-Bewegung auf ihrem Debütalbum überzeugen möchte.
Vieles erinnert hier an Fields Of Nephilim, Bauhaus oder eben The Cure und die Franzosen erzeugen in jedem der acht Lieder eine unterkühlte, melancholische Stimmung, wie es ihre Vorbilder von Jahrzehnten schon getan haben. Das große Problem auf „Blind Scenes“ ist jedoch, das unspektakuläre, ja an manchen Stellen sogar schlicht und ergreifend langweilig Songwriting. Man kann nun natürlich argumentieren, dass einer Grundmonotonie bedarf um die traurige Atmosphäre zu kreieren, für mich jedoch werden die Lieder dadurch austauschbar und gleichklingende. Auch die Lautstärke wird über das komplette Album hinweg auf einem beinahe gleich Level gehalten, was gekoppelt mit dem höhepunktsarmen Songwriting, eine einschläfernden Wirkung haben kann.
Die Hommage an die guten alten Wave Tage hätte man so viel spannender gestalten können, was bleibt ist ein seichtes Gothic-Rock Album, dessen Prämisse viel verspricht – unter anderem spricht Alcests Neige im Promotext ein gutes Wort für die Band – aber im Endeffekt nicht halten kann. Da greif ich doch lieber weiter zu den Altmeistern oder wenn es dann doch aktueller sein soll zu den Editors.

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Manuel

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Ich schreibe Artikel. Manchmal schlecht, manchmal gut, immer über seltsame Musik.