Mit Nuclear Blast als Label im Rücken erscheint dieser Tage das neue Album der Tribal-Metaller SOULFLY. Das neunte Werk des Ex-SEPULTURA-Frontmanns Max Cavalera bietet all das, was Fans an den bisherigen Werken der Band mochten und was den Rest der Interessierten langweilte – Einfach gestrickte Nummern, mitten in die Fressen, manchmal versehen mit Weltmusik-Ausflügen.
Was auf den ersten Alben der Brasilianer noch als gute Mischung durchging, war spätestens 2004 nach „Prophecy“ ausgelutscht. Im Laufe der Jahre reduzierte man den atmosphärischen Anteil der Musik immer weiter, was die Band in den Augen vieler immer uninteressanter machte. Vielleicht angespornt von den ordentlichen Kritiken zum letztjährigen „Enslaved“ legt man schon dieses Jahr den Nachfolger „Savages“ nach.
Mit Zyon Cavalera am Schlagzeug, hat Max seinen Sohn in die Band aufgenommen (sein anderer Spross Igor Jr. darf auf dem Opener „Bloodshed“ ein paar Zeilen zum besten geben). Tatsächlich kann man in dieser neuen Zusammensetzung mit „Ayatollah Of Rock'N'Rolla“ (mit Neil Fallon von Clutch) oder dem programmatisch betitelten „This Is Violence“ Songs präsentieren, die zeigen, dass Max immer noch das Gespür für gute Melodien und schneidende Riffs besitzt. Dennoch ist hier nicht alles Gold was glänzt, denn „Cannibal Holocaust“, „Spiral“ oder „Soulfliktion“ sind zwar alles andere als schlecht, wurden in dieser Form vom Tribal-König schon einige Mal geschrieben. Ein paar kleine Überraschungen hält „Savages“ für den Hörer dann aber doch noch bereit. Zum einen „Master Of Savagery“, das am Schluss ziemlich unvorhergesehen in einen Ambient-Song abgleitet, zum anderen das doomige „El Comegente“, das trotz seiner Überlänge fesselt und verstärkt genrefremde Instrumente beinhaltet.
Alles in allem ist „Savages“ beileibe kein Ausfall geworden. Die Formkurve im Hause Cavalera zeigt wieder nach oben. Trotz vieler guter Ideen und einem mehr als amtlichen Groove wird man aber weiterhin das Gefühl nicht los, dass SOULFLY ihren Zenit mittlerweile überschritten haben und sich am Ende doch immer wieder wiederholen. Fans der Brasilianer wird das jedoch mit Sicherheit nicht stören, die bekommen hier wohl das beste Album seit "Prophecy"!
Tracklist:
01. Bloodshed
02. Cannibal Holocaust
03. Fallen
04. Ayatollah Of Rock 'N' Rolla
05. Master Of Savagery
06. Spiral
07. This Is Violence
08. K.C.S.
09. El Comegente
10. Soulfliktion