Die einen werden den Sound lieben, die anderen drehen sich naserümpfend ab. So ist es und wird es wahrscheinlich immer sein, wenn eine deutsche Metalcoreband ein Album veröffentlicht. Wenn die Band dann auch noch aus Thüringen, Heimat der erfolgreichsten deutschen Genreband, kommt, sind dem Gemecker und Gezeter keine Grenzen gesetzt. SOULGATES DAWN haben sich zwei Jahre für den Deathtrap To Escape Nachfolger Zeit gelassen und hörbar an ihrem Sound gefeilt. Etwas dunkler und dichter ist Messiah ausgefallen, einen Deut aggressiver und einfallsreicher. Immer wieder werden Klargesang Refrains angedeutet, aber nicht durchgezogen, da sie wieder von den kratzbürstigen Vocals eingefangen werden. Die Leadgitarre streichelt hin und wieder ihre Ambitionen, selber mal einen Chorus zu singen, interessant. Allgemein sind die Riffs klug arrangiert und druckvoll inszeniert. Das gesamte Album klingt wie aus einem Guss und unterschreitet den Level wütend nicht. Messiah ist leider ein Album geworden, das schon im Kopf des Hörers abgespielt wird, bevor überhaupt die ersten Takte erklingen, frei nach dem Motto "da weiß man was man hat, guten Abend". Die große Schwäche von SOULGATES DAWN ist vor allem aber die frappierende Ähnlichkeit zu HEAVEN SHALL BURN. Es wird der Eindruck erweckt, hier sei eine Coverband am Start. Ohne Frage eine handwerklich versierte, die versucht, den nachgespielten Songs ihren eigenen Stempel aufzudrücken. Dennoch konnte mehr erwartet werden als eine Anhäufung von Tracks, die irgendwann schon einmal komponiert wurden. Als Überbrückung bis zum neuen Album der Referenzband ist Messiah tauglich, ansonsten ist das Ergebnis wegen der mangelnden Individualität eher schade.
Tracklist:
1. Illuminate
2. Distained Paradise
3. Burning On All Sides
4. Superiority
5. Misery
6. Carillon
7. The Key
8. One
9. Lost Control
10. Where It Begins
11. Conflict