Franzosen Black Metal, Folge 93 – SPEKTR „Cypher“
Eine dreiviertel Stunde Black-Metaleske Klänge, die auf Computereffekte treffen – So oder so ähnlich könnte man die Musik beschreiben, SPEKTR auf ihrem dritten Album „spielen“. Haltet mich für einen Kleingeist, aber diese Musik erzeugt bei mir nur Kopfschütteln. Klar, es ist experimentell und bricht aus dem sonst so gleichförmigen Genre aus – Gut ist dadurch aber noch lange nicht. Die Franzosen schaffen es zwar durch ihr Programming einen Hauch der Black-Metal-Atmosphäre einzufangen, ein Hauptmerkmal, hasserfüllter Gesang, fällt dabei jedoch komplett weg. Sie operieren ganz ohne Vocals und verpassen es so an vielen Stellen den Hörer an der Hand zu nehmen und mit einer eingängigen Melodie durch das Lied zu führen. Oft spielen SPEKTR so am Hörer vorbei, gewähren ihm damit keinen Zugang in ihr kleines Elektro-Black-Metal-Land. Dabei haben schon ihre Landsmänner von Blut Aus Nord vor vielen Jahren gezeigt, wie man mit dieser Art von Musik überzeugen kann – Hätte man sich einfach ein bisschen was abschauen können. Sei's drum, wenn es nicht gerade, wie im Titeltrack „Cypher“ der Fall, langweilig wird, verlegen sich SPEKTR auf kurze Zwischenspiele, die zwar zur Atmosphäre des Albums beitragen, dieses aber kein Stück voranbringen. Bei einer Gesamtzahl von acht Liedern wirken diese vier Interludes eher als Füllmaterial.
Zwar ist SPEKTR anzurechnen, dass sie mit einem anderen, unkonventionellen Ansatz an den Komplex „Black Metal“ herantreten, ein gelungenes Experiment sieht jedoch anders aus.
Tracklist:
1. Hermetism
2. Teratology
3. The Singularity
4. Solitude
5. Antimatter
6. Solve et Coagula
7. Cypher
8. Decoproration
9. Le Vitriol du Philosophe