Plattenkritik

Spider Crew - Expect the Unexpected

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Release Date: 27.06.2008
Datum Review: 03.06.2008

Spider Crew - Expect the Unexpected

 

 

Ironische Brechung ist ein bevorzugtes Stilmitttel von behornbrillten Studentenbands. Unfreiwillige Komik hingegen ist oftmals für die harten Jungs reserviert. Männer, die auf Namen wie Kim 2 Fists, Mike Crucified, Horace G. und – ähm – Jürgen hören. Die ihre Platte auf den Titel "Expect the Unexpected" taufen, auf das der unbedarfte Hörer einen musikalischen Eklektizismus sondergleichen erwartet.

Bekommen tut er hingegen ein unausgegorenes Machwerk, welches ganz in der Tradition längst vergangener Euro-Core Tage den Big Apple nach Österreich verlegen möchte. Mit im Gepäck die obligatorischen Backstabber-Sujets, ein wenig gemäßigter Sozialdarwinismus und eine Wagenladung Uninspiriertheit. Mal unter uns: AGNOSTIC FRONT haben ihren Zenit doch irgendwie auch überschritten, oder?! Nichtsdestotrotz ergeht sich einer der zwei Shouter in diesem gebellten Roger Miret-Timbre und die SPIDER CREW schafft es tatsächlich die letzten AF Werke im Nachhinein um ein Vielfaches aufzuwerten. Hier werden die Beatdownparts noch anmoderiert, "Vienna Style Hardcore!" mit seiner Crew skandiert und dem Produzenten für die „gelungene“ Aufnahme gedankt. „For recording this masterpiece“, heißt es da tiefstaplerisch und bodenständig im Booklet. Dünner hingegen könnte die Platte kaum klingen. Sicherlich, ironische Brechung ist auch kein Allheilmittel, auch toughe Hardcore-Bands haben ihre Daseinberechtigung, im Klischee versumpfen UND dazu von den nicht mehr ganz so Guten zu klauen, ist allerdings auch keine Lösung. Austria: 2 points…


Tracklist:

01: It´s All Bullshit
02: Scumbag
03: Dying Breed
04: Expect the Unexpected
05: My Sanity
06: End Da Fantasy
07: Outro
08: From the Ashes
09: Spider Crew
10: Never Surrender
11: A Letter To J.
12: Noble Cause
13: You Better Recognize

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René

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