Crispin Glover, baertiger Sound aus Skandinavien, unterwegs mit KADAVAR. Eigentlich komplett ausreichende Informationen zum gepriesenen Seitenprojekt von MOTORPSYCHO. Innovation wird auch auf "II" nicht unbedingt groß-, dafür aber in umso sorgfältigeren Buchstaben geschrieben.
SPIDERGAWD sahnten schon mit ihrem Debüt ab, täuschen jetzt zunächst einen verrauchten Kneipentresen an, brettern dann jedoch rücksichtslos und fauchend davon. Die Norweger nehmen sich auf dem zweiten Album mehr Zeit zum Weichen stellen. Der Blues steht der Band dabei ebenso wenig im Weg wie sich Per Borten, Bent Sæther, Rolf Martin Snustad und Kenneth Kapstad um den eigenen Hype scheren. "Crossroads" entfacht neben brutal groovendem Rhythmusgeruest Harmonien und Finesse, wie sie BARONESS genau wie die QUEENS OF THE STONEAGE perfektioniert haben. Ein verspieltes Gitarrensolo wirkt da ebenso heimisch wie der Fuzz im drueckenden Bass. "Caerulean Caribou" laesst sogar kurz die Sonne aufgehen, bevor sich SPIDERGAWD mit Saxophon und Voodoorock-Drums statt Vocals an den Fruehstueckstisch begeben.
"Get Physical" kehrt garagig zurueck und markert Norwegen ein weiteres Mal als Retrorock-Hochburg. Die melodischen Refrains lassen "II" ebenso gen Vollkommenheit stroemen wie die authentische, wohlige Produktion und der ausgereifte Sound der Band. "Tourniquet" schneidet den Schlagzeug-Groove in dicksten Scheiben, zu "Made From Sin" brodelt Per Borten ein weiteres Mal gen Himmel, bis der Hardrockolymp seinen Gipfel zeigt. "II" steckt voller spannender i-Tuepfelchen, von denen das markant plazierte Saxophon neben den brilliant-bratzigen Basslaeufen Sæthers nur den Anfang machen. Alle weiteren Fragen, die Coverartwork oder Hintergruende zu den Tronderheimern betreffen, werden von der Band persoenlich beantwortet. Dazu einfach "II" in voller Lautstaerke auflegen.
Trackliste:
1. ...Is All She Says
2. Tourniquet
3. Crossroads
4. Fixing To Die Blues
5. Caerulean Caribou
6. Get Physical
7. Made From Sin
8. Our Time (Slight Return)
9. Sanctuary