Mit Four Hours Light haben Starmarket 1999 bei Ampersand bzw. Deep Elm einen echten Klassiker veröffentlicht. Für die Aufnahmen war die Band damals über eine Zeitraum von mehr als 6 Monate im Studio gewesen. Die Songs des neuen Albums hat man dagegen nach eigenen Angaben zum Großteil live eingespielt, teilweise sogar auf den ersten Take. Allein aufgrund dieser Tatsache braucht es einen also nicht zu wundern, dass sich Song of Songs doch recht deutlich von seinem Vorgänger unterscheidet. Die Live-Atmosphäre hört man den Stücken eindeutig an. Sie kommen, trotz nach wie vorher vorhandener Soundspielereien, direkter, rockiger und sehr viel energetischer rüber. Getragener Sachen gibt es immer noch, so z.B. Things Will Be Better oder 1984, und sie mögen vielleicht an Four Hours Light erinnern, doch dessen durchgängige Melancholie ist hier definitiv nicht mehr vorhanden. Die swingenden Songs Get Down und Saviour, oder auch der flotte Opener Forgotten Trail gehen da schon eher in die komplett entgegengesetzte Richtung.
Zwischen diesen beiden Stimmungs-Polen tummeln sich dann u.a. Mexican Summer, welches mich etwas an Calexico erinnert, oder auch die große Pop-Hymne 22.
Ein facettenreiches Album also, welches seinen mächtigen Vorgänger vielleicht nicht zu toppen vermag, aber trotzdem eine gelungene musikalische Weiterentwicklung darstellt.