Eigentlich könnte man STEREOCHILD ganz furchtbar finden. Dann würde hier stehen: STEREOCHILD reiten mit penetranter Larmoyanz und weinerlich belangloser Alltagslyrik auf der perfekten Deutschpop Welle von JULI und Co. Das stimmt aber nur bedingt. Klar, an die rumpeligen Geniestreiche vom Schlage LOCAS IN LOVE kommen die 4 Kölner natürlich nicht ran, aber die Band gleich in einen Topf mit den Schrecken deutscher Popmusik zu werfen wäre schon fast bösartig.
Wo sonst Sommertage und geile Zeiten regieren, werden auf „Mit Den Vögeln Richtung Süden“ kleine sonnige, akustische Gitarrenstücke gespielt über Katermorgen („Ein zerrissener Tag schon viel zu lang im Bett verbracht / und ein Verkehrschaos im Kopf wenn die Stimme / Dir versagt und du dein Spiegelbild auslachst / Und dein Magen dir den Krieg erklärt“) und Trennungsnächte („Wir halten den Kurs doch wir bleiben stehen die Brandung ist nah und wir können / Nicht sehen wohlwissend was ein Fehler für Folgen hat was wir brauchen sind / Leuchttürme in der Stadt“).
Es ist schön, dass es noch Nachwuchsbands gibt, die sich ihre Sporen weder mit Waten durch Getränkeindustriewettbewerbe, noch durch intensives Muckertum verdienen, sondern durch einfache, gute Songs.
Tracks:
1. Leuchttürme
2. Von Zerbissenen Kissen
3. Ein Zerrissener Tag
4. Mit Den Vögeln Richtung Süden
5. Gedankenkette