Plattenkritik

Stratovarius - Elysium

Redaktions-Rating

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Release Date: 14.01.2011
Datum Review: 24.03.2011

Stratovarius - Elysium

 

 

„Perlen vor die Säue sei es, solch ein Album in der Allschoolswelt zu besprechen“ schrieb Kollege Clement vor einigen Tagen in seine Jag Panzer Review – das selbe kann man nun auch vor diese Rezension schreiben und dabei noch anfügen, dass noch weniger Personen hier diese Band und deren Album interessieren oder gar gefallen wird.

Die Rede wird in dieser Besprechung von STRATOVARIUS sein, einer finnischen Melodic-Metal Band, die mit „Elysium“ ihre zweites Album ohne ihren wichtigen Gitarristen und Songwriter Timo Tolkki veröffentlicht.
Wie es im Melodic- oder Power-Metal, wie auch immer man es nennen mag, Gang und Gäbe ist, bedienen sich STRATOVARIUS hohem Gesang, vielen Keyboardeinsätzen und einem daraus resultierendem hellen, fröhlich wirkendem Klangbild. Entgegen dem direkten Vorgänger „Solaris“, der hier im Artwork zitiert wird, schaffen es die Finnen über volle Albumlänge gute bis sehr gute Songs zu schreiben, die altbewährte STRATOVARIUS Trademarks aus Tolkkis Zeiten beinhalten aber nicht nach „schon-einmal-dagewesen“ oder kopiert klingen.
Eröffnet wird das Album mit dem bereits im Vorfeld als EP ausgekoppelten „Darkest Hour“, welches sehr gelungen in die Grundstimmung des Albums einleitet. Das zweite Highlight „Elysium“s ist, das durch seine epischen Keyboardpassagen, pfeilschnelle Gitarrensoli und den Ohrwurmrefrain überzeugende, „Infernal Maze“. Mit „Move The Mountain“ hat es auch auf eine Halbballade auf den Rundling geschafft, welche sich – wie sollte es bei einer Halbballade auch anders sein – während ihrer Laufzeit immer weiter steigert und die darin dargebotenen Gefühle keinesfalls aufgesetzt wirken.
Der absolute Höhepunkt des 13ten STRATOVARIUS Langspielers ist der überlange Titeltrack, mit dem das Album abschließt. In seinen knapp 18 Minuten wirft das Quintett alles in die Waagschale was es songwriterisch, technisch und stimmungsmäßig zu bieten hat. Mit einem roten Faden wird hier von STRATOVARIUS, ein progressives Feuerwerk der Extraklasse abgeschossen, welches den Hörer durch seine komplette Spielzeit mitnimmt und um das sie so manch eine Progressive-Metal Band höchstwahrscheinlich beneiden wird. Demgegenüber versammeln sich gerade in der Mitte des Albums einige Nummern, denen man „nur“ das Prädikat gut geben kann, was mich davon abhält dieses „Elysium“ ein Überalbum zu nennen.
So kann man „Elysium“ eine Steigerung zum letzten Album „Polaris“, welches keinesfalls schlecht war, attestieren. Die Produktion des Albums ist, für eine Band dieser Größe angemessen, hervorragend geworden. Alle Instrumente sind klar zu definieren und der Sound kommt druckvoll aus den Boxen. Jeder der mit Power-Metal im Allgemeinen und „Kopfstimmen“-Power-Metal im Speziellen etwas anfangen kann, sollte dem neuen Werk der Finnen eine Chance geben.

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Manuel

Autoren Bio

Ich schreibe Artikel. Manchmal schlecht, manchmal gut, immer über seltsame Musik.