Plattenkritik

Strung Out - Transmission Alpha Delta

Redaktions-Rating

Info

Release Date: 24.03.2015
Datum Review: 24.03.2015

Tracklist

 

01. Rats in the Walls
02. Rebellion of the Snakes
03. The Animal and the Machine
04. Modern Drugs
05. Black Maps
06. Spanish Days
07. Tesla
08. Nowheresville
09. Magnolia
10. Go It Alone
11. No Apologies
12. Westcoasttrendkill

Strung Out - Transmission Alpha Delta

 

 

Ein weiteres Genre-Kaliber aus Kalifornien bestellt das Leben durchs Zugfenster. Sechs Jahre - gestopft in ein Dutzend Songs, die dem Altern und Ergrauen mit allen Mitteln entfliehen. Wie geht das? Sagte jemand altern? "Transmission.Alpha.Delta" macht sich schneller aus dem Staub, als es die Knochen von Jason Cruz vor zwanzig Jahren zugelassen haetten.


"Does Anybody Know What They Want?" fragt Cruz mit seiner warmen, melodischen Chrous-Stimme zur Albummitte. Aber hallo, so schien es zumindest am vorletzten September-Tag im Jahre 2009. Wie pulverisiert diese sechsundsechzig Monate Wartezeit klingen koennen, stellt die Band aus Simi Valley unweit von Los Angeles ab "Rats In The Wall" deutlich. Progressiver Introaufbau, metallisch-verkluengelte Riffs, das chirurgische Schlagzeugspiel von Trommelpapst Jordan Burns - kein Segment, welches STRUNG OUT mit dem Opener ihres achten Studioalbums missen lassen. Die spacige Art von wuchtigem wie auch glasklarem Melodycore setzt sich mit "Modern Drugs" oder "The Animal And The Machine" fort und parkt den Koloss aus Punkrock, Hardcore und Metal genau in der Mitte. Weder Cruz noch Burns - noch die Gitarristen Rob Ramos und Jake Kiley oder Basser Chris Aiken gehen in ihrem sechsundzwanzigsten Bandjahr am Stock. Keine vorschnellen Sommerferien-Hooklines, keine blosse Masturbation auf vier bzw. sechs Saiten.


"Rebellion Of The Snakes" oder "Magnolia" durchleben auf "Transmission.Alpha.Delta" soviele Facetten und Energieschuebe wie das Stammlabel von STRUNG OUT zu dessen Hochzeit Demotapes im Briefkasten gehabt haben duerfte. "Tesla" nimmt sich viel Raum und Detail, erinnert an die "The Element Of Sonic Defiance"-Ära des Quintetts und uebergibt an den pfeilschnellen Skatepunk-Defibrillator "Nowheresville". "Spanish Days" klebt und klammert mit seinem Kummerkasten-Refrain im Ohr, dass man die Reinkarnation auf Albumlaenge ebenso verfluchen wie mit offenen Armen empfangen moechte. Neben LAGWAGON oder TEN FOOT POLE ging es bei STRUNG OUT immer etwas koerniger und angespitzter zur Sache. Hier laesst "Transmission.Alpha.Delta" alle erhofften Tueren offen und serviert das Finale ""Westcoasttrendkill" nicht bloss mit PANTERA-Referenz im Titel. Das musikalische Skalpell, das immergute Skateobard und diese grandiose Rueckkehr von STRUNG OUT - der Sommer ist schon jetzt komplett.

Autor

Bild Autor

Moppi

Autoren Bio

Alt, langweilig, tierlieb.