Plattenkritik

Stumfol - 12

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Release Date: 13.06.2013
Datum Review: 21.08.2013

Stumfol - 12

 

 

Christian Stumfol ist ein Mann der Taten. Um den heißen Brei herumquatschen und mit den Händen Romane in die Luft kritzeln sollen andere. Der Songwriter aus Weingarten bei Ravensburg klammert sich lieber an seine Herzensangelegenheiten: Musik schreiben, ausarbeiten und „DIY-or-die“ auf Vinyl verpacken. Kurz gesagt: Zwölf.

Genau diese Anzahl energischer Stücke zwischen Beste-Freunde-Folk, Malocher-Attitüde und Akustikpunk ist über eben jene Anzahl Zoll auf „12“ enthalten. STUMFOL lehnt sich während „From Peacetime To War“ oder „Prisoner“ lieber zurück als zu weit aus dem Fenster und gestattet seiner Musik nur wenig Schnickschnack oder Extrawürste. So versteht sich seine Stimme am besten mit der weichen Akustikgitarre, gelegentlich auch mit vorsichtigen Backings oder einem lockeren Kontrabass. Nicht selten entleiht er für sein piratenartiges Organ Gedanken an JOEY BRIGGS oder romantischere Töne etwa in Richtung BRIAN FALLON. Der Opener „What I Miss“ spült sich gemächlich in den Tag hinein, „Songwriters Anthem“ widmet sich der Detailliebe zur eigentlichen To-Do-Liste von STUMFOL. Bis ins Gänsehautstadium schaffen es die bodenständigen Stücke auf „12“ selten - dennoch bietet der sympathische Sänger Material mit Hand und Fuß, wie das erklärende „Go To Bed“ oder die Americana-artige Hymne „We Had Good Times“.

Zu viele Optionen lässt sich STUMFOL auf seinem Album nicht offen – dafür schafft er mit einem geringen Einsatz an Instrumenten und Produktionsschliffen umso natürlicher klingende Songs für laue Gartenpartys oder das Feierabendbier in der Stammkneipe. Wichtiger ist „12“, dass sein Werdegang auch dort zur Ansprache kommt: Das Dutzend unterschiedlicher Cover-Artworks zu „12“ – jeweils auf 25 Stk. limitiert und per Hand siebbedruckt - legt mehr als bloß den Grundbaustein zu einer langen Freundschaft. Ob bloß zwischen dem Vinyl und STUMFOL – oder zwischen „12“ und Akustik-Folk made in Baden-Württemberg, entscheiden die jeweils persönlichen Herzensangelegenheiten der Betrachterin oder des Betrachters.

Trackliste:

01. What I Miss
02. From Peacetime To War
03. Turn This Fight
04. Prisoner
05. Songwriters Anthem
06. Go To Bed
07. Blank Paper
08. New Day
09. Tranalona Forever
10. We Had Good Times
11. Laugh
12. Something So Perfect

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Moppi

Autoren Bio

Alt, langweilig, tierlieb.