Plattenkritik

Suffocation - Blood Oath

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Release Date: 03.07.2009
Datum Review: 22.06.2009

Suffocation - Blood Oath

 

 

„Wenn man sich die musikalische Entwicklung von SUFFOCATION bis heute vor Augen führt, müsste man glatt von einem Quantensprung sprechen.“

Legenden des Leiden schaffenden US Death Metals, die noch anständige Alben auf die Beine stellen, können fast an einer Hand abgezählt werden. So bekommen noch beispielsweise MALEVOLENT CREATION, OBITUARY, CANNIBAL CORPSE, DEICIDE und SUFFOCATION einen hoch. Letztere nahmen sich von 1998 an eine Auszeit, um dann 2004 formidabel mit „Souls To Deny“ zurückzuspritzen; das dann folgende „Suffocation“ (2006) gehört sogar zu den besten Alben des Backkatalogs und das vorliegende „Blood Oath“ (das Nuclear Blast Debüt; in der Vergangenheit hießen die Label Roadrunner und Relapse) steht genau für den New York Stil, den SUFFOCATION im Todesmetal geprägt haben: Technisch, vertrackt und zu jeder Sekunde extrem. Die Band mauserte sich vor allem im spielerischen Bereich von einem Act im Mittelfeld Anfang der 90er zu einem erstzunehmenden Gegner beim Kampf um den Thron anno „Blood Oath“. Sie lassen nach wie vor erahnen, wie es Anfang der 90er gewesen sein muss, den vorpreschenden Death Metal mit Hardcore und Grindcore zu würzen. SUFFOCATION leben von permanenten Rhythmus- und Tempowechseln, die Gitarrenarbeit ist atemberaubend komplex und entfacht eine erdrückende Schwere, an den Schießbude sitzt mit Mike Smith (einer der wenigen farbigen Drummer im Extremmetalbereich) genau der richtige Mann, um dieser Vielschichtigkeit einen Rahmen zu verleihen. Die Blastparts sind etwas in den Hintergrund gerückt, wirken dadurch aber beim Durchstarten noch brutaler, zumal sie das breakgeschwängerte Midtempo (gelegentlich im Slomowalzertakt) ordentlich aufwühlen. Weiteres Aushängeschild der Band ist Frontmann Frank Mullen, dessen Performance an einen Stier erinnert, der mit Karacho auf einen zuhält. Seine kräftigen, derben Growls transportieren Atmosphäre und verleihen „Bood Oath“ die nötige Durchschlagskraft. Auch die Produktion (Produzent war Joe Cincotta, der Mix und das Mastering stammt von Zack Ohren) lässt alle Komponenten druckvoll zu Wort kommen, so dass die Gesamtheit der einzelnen Bausteine einen übellaunigen, höchst aggressiven Charakter darstellt. SUFFOCATION haben ihren Stil gefunden und ihn mit „Blood Oath“ verfeinert, wer sich dieses (durch ein Jon Zig veredeltes Coverartwork) Geschoss in den Player legt, darf in der Nähe wegen der hochexplosiven Mischung nicht mit Feuer spielen.

Tracklist:
01. Blood Oath
02. Dismal Dream
03. Pray For Forgiveness
04. Images Of Purgatory
05. Cataclysmic Purification
06. Mental Hemorrhage
07. Come Hell Or High Priest
08. Undeserving
09. Provoking The Disturbed
10. Marital Decimation

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Clement

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Ich fühle mich zu alt