Ein großes umgekehrtes Kreuz klafft einem auf dem Cover der Debüt-EP von den Essener SUNDOWNING entgegen. Einfache Polemik oder doch Einstellung? In Anbetracht des Durchschnittsalters und Herkunft dürfte mit SUNDOWNING der nächste Streitfall im nationalen Hardcoregefecht gefunden sein. Betrachtet man Band und Musik allerdings mal aus dem Objektiven und lässt unwichtiges außen vor, so hat man vor allem eins vorliegen: Einen Hoffnungsträger.
I'm not your fucking ghost who's starving for hope. Klare Ansage und klarer Fall: SUNDOWNING geben sich angepisst. Angepisst von der Gesellschaft, angepisst vom Leben. Da fragt man sich schon, warum junge Menschen Zeilen wie diese schreiben, warum junge Menschen so hoffnungslos und schon fast verloren klingen wie beim durchschlagenden und intensiven "Disbelief": this breach of ethics must be wrong / I'll etch my principles into stone / so sick of them, Im feeling alone / Just longing for a piece of home. Passiert da in jungen Jahren wirklich schon soviel scheiße? Das sei dahingestellt. Der Hardcore den SUNDOWNING hier spielen passt jedenfalls perfekt auf die düsteren und oftmals auswegslosen Lyrics dieser EP und beweist, dass das Kreuz des Covers nicht nur Symbol ist.
Im Gesamten bleibt zu dieser EP zu sagen, dass SUNDOWNING stark vorgelegt haben und zu Recht die Bühnen mit Bands wie TRASH TALK und THIS IS HELL teilen. Trotzdem: Zwischen aller Hoffnung die man in die Jungspunde legen kann blinzeln noch diverse Luftlöcher auf, die allesamt gefüllt werden möchten. Macht diese Band allerdings ähnlich stark weiter wie bei vorliegendem Exemplar dürfte das kein großes Problem sein. Sehr gute 6 Punkte.
Tracklist:
Intro
Ghosts
Disbelief
Salvations
Outro