In die 90er Jahre des Punkrocks fühlt man sich zurückversetzt, wenn man SUNSETDOWN in den Player schiebt. Als Skateboarding und Punk eine Koalition eingingen, die die Szene (mal wieder) spaltete. Vielerorts als Fun-Punk verschrien, der sich seinen Weg von der Straße in die gutbürgerlichen Kinderzimmer bahnte. Nichtsdestotrotz hat Skatepunk in dieser Zeit neben vielen, im Nachhinein, belanglosen Bands auch einige Größen hervorgebracht, die in ihrer kritischen Aussage den Kollegen aus den 80ern in nichts nachstanden. Genau wie ich, wurden auch SUNSETDOWN in dieser Epoche musikalisch sozialisiert.
In und um Köln herum sind die Mannen, durch stetige Präsenz in jüngster Vergangenheit, schon ein Begriff. Ich persönlich habe sie schon als Opener für A WILHELM SCREAM und ANTILLECTUAL gesehen und muss gestehen, dass mich vor allem der Gesang des Frontmannes nicht überzeugen konnte. Nach ihrer ersten EP legen SUNSETDOWN nun dieses Album nach, welches (totally DIY) vom eigens gegründeten Label vertrieben wird.
Als erste Referenz kommen einen direkt ältere LAGWAGON oder STRUNG OUT Alben in den Sinn, denn ihren Skatepunk haben die Kölner mit einem ordentlichen Schuss Metal gewürzt. Das Tempo und die Qualität der Songs sind durchgehend hoch und auch von den Texten des (größtenteils) sehr persönlichen und düsteren Albums bin ich mehr als positiv überrascht. Aber erneut ist es die stimmliche Darbietung, die mit dem Rest einfach nicht Schritt halten kann. Viel zu schwach und fragil kommt der Gesang daher und mildert die Qualität der Darbietung nachhaltig. Einen Zacken mehr Entschlossenheit in der Performance und eine höhere Quote an Tontreffern und wir hätten mit Put The Pedal To The Metal ein hitverdächtiges Album, welches den kalifornischen Vorbildern, bis auf die Produktion, in nichts nachgestanden hätte. Leider ist dem aber nicht so!
Tracklist:
01. Leave Us Alone
02. Misery And Remedy
03. Confusion Is Gone
04. About The Genuine Faith
05. Stuck
06. Clueless
07. Its All Broken
08. Footsteps
09. Dead End Street
10. Late Insight
11. Sunrise On Drugs