Rob Kleiner, Ex-MINDLESS SELF INDULGENCE und sein Kumpel Kevin Gibson, der schon zuvor bei TUB RING (übrigens auch mit Kleiner) zu Gänge war, veröffentlichen als SUPER 8 BIT BROTHERS ihr zweites Album „Brawl“. Was einen darauf erwartet? Game Boy Elektro inklusive partywilliger Lyrics. Durchgedreht – bunt – scheiße. Wenn man in der Presseinfo schon die Wörter „Chicago, 80ies und Elektro“ liest, hofft man auf nette technoide Beats, wie es die Stadt nun mal zu bieten hat, aber bekommt durchgeknallten Elektromatsch, der zu allem Übel die meiste Zeit mit völlig überdrehten Lyrics aufgepusht wird. Da wird gekreischt und geschrien, verrücktes Zeug erzählt und die Pillen sieht man förmlich auf dem Plattenteller rotieren. Selbst die Autolith-Elite wird hiervor zurückschrecken und bereitwillig das Weite suchen. Bleiben wir beim Bekannten – die SUPER 8 BIT BROTHERS sollten es auch.
Aber Halt! Das Urteil über „Brawl“ würde zu Unrecht in solcher Zerstörungswut ausfallen. „Brawl“ ist ganz sicher kein Glanzstück, schon gar nicht auf Platte. Aber man soll es sich einfach mal auf der Zunge zergehen lassen, wie der Club aussehen würde, wenn die Herren live zugegen wären. Die Kunst an solchen Platten ist eben, die Livefertigkeiten herauszufiltern. Und wenn man eins zu dieser Platte kann, dann ganz sicher feiern. Da können auf Platte die Beats noch so hölzern und gewollt überdreht klingen – live, mit den richtigen Fans und im angemessenen Ambiente, wird „Brawl“ funktionieren. Daher – 5 Punkte – der Liveshow wegen.
Tracklist:
• Cyber Space Sirens / Computer Casanovas
• the Shadow Me
• Blinky Loves Pepper
• Skillz
• 2600 Refugee
• Roll It Up
• Armies Unlimited
• 8 Bit Lullaby
• Goodbye Cruel World (of Warcraft)
• All Directions
• Cheap-O
• Don’t Sell the Barrels to the Monkey
• Brawl
• Geeks No More
• Next Generation