Was soll man bloß von einer Band halten, die sich selbst als SUSPEKT bezeichnet und ihr Album auch noch als Evolutionsbremse bezeichnet? Auf den ersten Blick nicht viel, aber der Schein trügt, denn die Jungs beherrschen ihre Instrumente und bescheren uns mit ihrem ersten Full-Length eine ganz passable Packung Deutschpunk, der sehr melodisch gespielt ist und wunderbar den rauen Gesang konterkariert.
Natürlich sollte man eine gewisse Affinität für Deutschpunk innehaben, um SUSPEKT etwas abzugewinnen. Ist dies der Fall, kann man sich durchaus an dem Schaffen der Jungs erfreuen, auch wenn es auf ganzer Linie nicht zu überzeugen weiß. Dazu fehlen dann doch die wirklich ideenreichen texte, denn diese fehlen der Band. Man haut lieber etwas derber auf die Kacke und präsentiert sich vorzugsweise nicht angepasst und rotzig. Vorzugsweise der beste Soundtrack um eine Flasche Hansa Pils zu köpfen, oder eben in Kreuzberg Nachbars Mercedes anzuzünden um sich mal richtig revolutionär zu fühlen. Ob man SUPSEKT auf Anhieb mögen kann? Schwierige Frage, aber für ein Deutschpunk-Debüt zeigen sich die Jungs von einer passablen Seite, die durchaus ihre Anhängerschaft finden könnte.
Tracklist:
1. Lebensanleitung
2. Der neue Sheriff in der Stadt
3. Initialen in Natursekt
4. Pierre Littbarski
5. Bomben fliegen schnell
6. Grenzenlos
7. Fuck Off!
8. N.i.n.a.
9. Keine Zeit mehr
10. Totgeburt
11. Herzschlag
12. Spiegelbild in der Zeit
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13. Multimediatrack