Was erwartet man von einer neuen SYMPHONY X? Vielleicht nicht ein weiteres „The Divine Wings Of Tragedy“, welches schon seit über einer Dekade gemeinhin als der Magnum Opus der Band gezählt wird. Aber man erwartet doch einen immerhin guten Ableger des altbewährten Bandsounds irgendwo zwischen Power- und Progressive-Metal, der wieder so viel zu entdecken gibt und so viel Tiefe offenbart, dass es einen egal ist dass da 1. vielleicht mal ein besseres Album war und 2. sich stilistisch nur im Detail was tut. „Iconoclast“ ist ein Album, das einen genau das gibt, wenn man eine derartige Erwartungshaltung an den Tag legt. Progressiver sind sie wieder nach den etwas straighteren letzten Platten geworden, doch ohne dabei den Kosmos der Band zu verlassen – zumal es sich dabei um nichts neues, sondern viel mehr eine Rückbesinnung handelt. Und Dinge zu Entdecken und Tiefe, oh ja, davon hat das Album mehr als genug zu bieten! Augenscheinlich sind dabei zwar zunächst das verdammt virtuose und technische Gitarrenspiel seitens Michael Romeo und stark auf Eingängigkeit getrimmte Refrains, doch schon ein Blick auf den Zähler des ersten Songs lässt aufgrund einer Spielzeit von fast elf Minuten darauf schließen, dass da vielleicht doch noch mehr kommt. Ein „mehr“, dass sich dabei vor allem aus noch mehr Freiraum zum Austoben für Gitarrenspielereien von Romeo, aber auch überraschend atmosphärische Momente zusammensetzt.
Alles wie gehabt also bei SYMPHONY X: Große Frickeleinlagen treffen auf eingängige Melodien und Gesangslinien, (wieder stärker in den Vordergrund gesetztes) progressives Ausufern trifft auf Power Metal mit einer Stimme, dessen DIO-Vergleich man dringend als Kompliment verstehen sollte. Fans der Vorgänger, denen dieser Stilmix noch immer bei der Stange hält, bleibt also wieder nichts anderes übrig als zuzugreifen.
Tracklist:
01. Iconoclast
02. The End Of Innocence
03. Dehumanized
04. Bastards Of The Machine
05. Heretic
06. Children Of A Faceless God
07. Electric Messiah
08. Prometheus (I Am Alive)
09. When All Is Lost