Seit jeher stehen TANKARD in der Öffentlichkeit als die Trunkenbolde des Thrash Metals dar. Diesen Ruf haben sie sich natürlich hart erarbeitet. Alben wie „Chemical Invasion“ oder „A Girl Called Cerveza“ sprechen eine eindeutige Sprache. Doch haben die Frankfurter auch eine andere Seite. Denn handeln die Lieder mal nicht vom kühlen Blonden, so haben Gerre und seine drei Mitstreiter schon im einige sozialkritische Texte eingestreut. Auch ihr neuster Streich „One Foot In The Grave“ ist wesentlich ernster geworden, als man im ersten Moment annehmen könnte.
So haben die Hessen mit dem Titeltrack oder „Sole Grinder“ (Ein Song über ihren Manager Buffo) zwar immer noch einige Tracks am Start, die zum Schmunzeln einladen, „Pay to Pray“, „Syrian Nightmare“ oder „The Evil That Men Display“ sprechen eine ganz andere Sprache. Auf die Spitze treiben es TANKARD dieses Mal mit „Secret Order 1516“. Hier könnte man im ersten Moment denken, es handle sich um einen Song über das allseits beliebte Reinheitsgebot, eigentlich geht es aber um Fracking – Muss du erstmal drauf kommen!
Und musikalisch fragt ihr? TANKARD sind immer noch dann am stärksten, wenn sie auf einprägsame Melodien setzen und auch Gerre ein bisschen auf seine Singstimme setzen darf. Beste Beispiele dafür sind „Arena of the true lies“ und das bereits angesprochene „Secret Order 1516“. Klar, Andy Gutjahrs Riffs sind auch aller Ehren wert, in einem Genre, das hauptsächlich auf Groove und einprägsame Gitarre-Riffs setzt, gibt es hier jedoch nicht mehr viel abzugrasen.
Insgesamt ist „One Foot In The Grave“ so ein thematisch recht ernstes TANKARD-Album geworden, welches auf musikalischer Seite grundsolide daherkommt. In Zeiten, in denen viele Legenden nur noch belanglose Musik schreiben, stechen TANKARD (auch auf ihre alten Tage) dadurch hervor und wissen zu überzeugen.