Machen wirs kurz: TESTAMENT hauen wieder einen raus. Der Weg, welcher mit dem famosen “Formation Of Damnation” begann, über “Dark Roots Of Earth” und “Brotherhood Of The Snakes” weiter begangen wurde, gipfelt nun in “Titans Of Creations”. Diese stringente Weiterentwicklung katapultiert die neue Langrille der Bay-Area-Thrasher ganz weit nach oben und ich hoffe, dass diese Meisterleistung in dem ganzen Coronadreck nicht untergeht.
TESTAMENT garnieren auf ihrem 13. Studioalbum ihre seit Jahrzehnten bekannte Gangart immer wieder geschickt durch neue, frische Elemente. Nehmen wir beispielsweise “WWIII”: Beim hymnischen Stakattodrumming zu Beginn, welches zusammen mit dem Groovebarriton von Chuck Billy wie die Faust aufs Auge passt, geht bei jedem Metalfan die Pawlow’sche TESTAMENT-Lampe an. Gitarrengott Alex Skolnick lässt dann im Mittelteil noch seine Visitenkarte in Form eines traumhaften Gitarrensolo da und fertig ist ein Highlight der Platte. Genau wie die Vorabsingle “Night Of The Witch”, welche mit einem brutalen - von Gitarrist Eric Peterson - gesungenen Blackmetal-Part gespickt wird. Hier werden Parallelen zu Petersons Zweitband DRAGONLORD deutlich. Weitere Neuerungen finden sich beispielsweise in “Code Of Hammurabi”, welches fernöstliche Klänge im Trashgewitter integriert. Diese frischen Spielereien sind auf “Titans Of Creations” nur möglich, da TESTAMENT die meisten Stücke oberhalb der 5-Minuten-Marke anfertigen. Dies gipfelt in dem fast 7-Minütigem “City Of Angels”, bei dem der 5er das Gaspedal nur halb gedrückt lässt und so einen groovenden Midtemposong kreiert.
Summa summarum ein abwechlungsreiches Album aus der Feder einer der dienstältesten Thashmetalbands und neues Futter für alle Metalheads da draußen. Das ist richtig geiler Stuff gegen die #wir-bleiben-zuhause-Langeweile! Für mich eines der Metalhighlight in diesem Jahr. Wer noch mehr über die Platte wissen will, sollte unser Interview mit Eric Peterson mal anchecken!
Als Appetizer mal der brachiale Opener der Platte "Children Of The Next Level":