Was BEASTMILK im Jahre Zweitausenddreizehn mit ihrem Debüt „Climax“ erreichten, gelingt nicht vielen Bands der Neuzeit. Sie haben den damals komatösen Post Punk mit einem Meisterwerk furios wiederbelebt, sich aber dann bedauerlicher von ihrem Dasein verabschiedet. Selbst der Nachfolger GRAVE PLEASURES schafft es nicht wirklich, zur alter Stärke zurück zu finden. Und so versuchen Nuclear Blast mit ihrem neuen Signing THEN COMES SILENCE diese Spur aufzunehmen.
Auch THEN COMES SILENCE kommen, wie die bereits erwähnten BEASTMILK/ GRAVE PLEASURES, aus Skandinavien. Jedoch nicht aus Finnland sondern aus Schweden, genauer gesagt Stockholm. Um die Vergleichskiste noch ein wenig offen zu lassen sei erwähnt, dass beide Bands eine Vorliebe für den in den frühen Achtziger Jahren geborenen Post Punk teilen.
Wobei das Quartett aus Stockholm sich auf ihrem bereits vierten Album wesentlich tiefer zu den Wurzeln des Ganzen vor graben. „Blood“ umgibt sich mit einer extrem plastischen Produktion, sehr sterilen und unterkühlten Atmosphären und allerhand Endzeitszenarien. Und THEN COMES SILENCE wissen durchaus, wie man sich in diesen fortbewegen muss. Sprich hier gibt es alles, was das alte JOY DIVISION Herz so braucht. Punkige, aber unaufdringliche Gitarren, trockene Drums und treibende Bässe. Nicht zu vergessen die typischen Eighties Computersamples und Keyboarduntermalungen. Auch Sänger und Multiinstrumentalist Alexander Svenson spielt hier hervorragend mit und taucht seine apokalyptischen Geschichten in einen kräftigen Sud aus Goth und der typischen Unnahbarkeit. Das Konzept funktioniert besonders gut bei den schnelleren Songs wie „Strange Kicks“ oder „Good Friday“. Zu zäh und langatmig wirken dagegen „Choose Your Poison“ oder „Into Death Alone“ wo THEN COMES SILENCE das Tempo runter und die vorgetragene Tragik enorm hoch schrauben.
Alles in allem ist „Blood“ aber ein gelungenes Genrerelease, welches sich nicht an aktuellen Trends oder Hypes orientiert, sondern eher die Liebe zur Tradition zelebriert.