(Erneut) aufmerksam wurde ich auf THE DANGEROUS SUMMER durch Twitter. Die Fotografin Ashley Osborn veröffentlichte im sozialen Netztwerk, dass sie das Foto für das Cover des neuen THE DANGEROUS SUMMER Albums geknipst hat. THE DANGEROUS SUMMER? Da klingelte etwas. Mir fiel der Song “The Permanent Rain” ein, doch wie hieß noch das Album und wie lange war das her? Eine kurze Recherche ergab den Albumnamen “Reach for the Sun”. 2009? 2009! 9 Jahre also. Krass, wie die Zeit vergeht. Spotify an und erstmal das Album von damals reingezogen. Nun, 9 Jahre später, macht die Band immer noch Musik und legt mit dem Album “The Dangerous Summer”, welches via Hopeless Records veröffentlicht wurde, einen hörenswerten Longplayer für Fans von emotionaler (Alternative) Rockmusik vor.
Mit “Color” starten THE DANGEROUS SUMMER sanft in ihren selbst betitelten Longplayer Nummer 4. Die rauchige Stimme von Sänger AJ Perdomo wird begleitet von einem verspielten Gitarrenlauf. Wenig später setzt das Schlagzeug ein. Nach und nach baut sich ein emotionaler Song auf, der in ein Stadionrock-Gänsehaut-Ende mündet.
“This Is Life” stellt zunächst den Fokus auf Drummer Ben Cato. Danach setzen Gitarre, Bass und Gesang ein und es entwickelt sich ein Up-Tempo Rocksong. “Fire” behält das Tempo bei und hält im zweiten Drittel ein Gitarrensolo bereit. Die ersten drei Songs überzeugen (mich). Warum habe ich diese Band so viele Jahre vergessen können? Naja, besser spät als nie!
Das anschließende “Ghosts” nimmt den Fuß vom Gaspedal. THE DANGEROUS SUMMER kreieren mit dem Song eine wunderschöne Powerballade, die die Stimme von Sänger AJ in voller Pracht erstrahlen lässt. “Luna” schließt sich musikalisch an, ohne das zuvor gehörte “Ghosts” zu wiederholen. AJ singt über seine Schwester und verbreitet Hoffnung:
“You were born with your mother's heart
Just stay wild as long as you can 'cause you are free
And you are the architect to all your dreams”
Bei “Wild Again” geht es, wie der Titel suggeriert, wieder etwas wilder zu. Es entwickelt sich ein Rocksong, der nicht wirklich aus dem Album heraussticht, aber auch keine Enttäuschung ist. Bei “Valium” wechseln sich ruhige und emotional-dynamische Passagen ab, wodurch einer der interessantesten Songs des Album entsteht. “When I Get Home” versprüht eine gewisse Pop-Punk-Attitüde und wird live sicherlich das ein oder andere Tanzbein in Bewegung bringen. Thematisch ist auch hier wieder die Freundschaft bestimmend:
“And when I get home
Gonna call my friends
We'll party til the morning comes
I'll feel so lucky I could die
I'll feel so lucky I could have this in my life
It's what keeps me true”
“Live Forever” und “Infinite” beschließen das Album. “Live Forever” versucht nochmal das Tempo hochzuschrauben, wirkt aber etwas sperrig und bleibt nicht wirklich im Gehörgang kleben. “Infinite” ist ein Song, der ein ganz bestimmtes Gefühl anspricht. Ein Song, der beschreibt eine gute Zeit zu haben. Das Gefühl mit seinen Freunden etwas Schönes zu erleben und dabei die Zeit zu vergessen. Dieses schöne Gefühl transportiert das instrumentale Ende des Songs in die Gehörgänge und bildet einen gelungenen Abschluss des Albums.
THE DANGEROUS SUMMER ist mit ihrem selbst betitelten Album ein gelungenes Comeback gelungen, welches vielleicht nicht ganz an alte Zeiten anknüpft und musikalisch auch keine neue Zeitrechnung einläutet. Aber dennoch liegen hier 10 Songs vor, die den geneigten Alternative Rock Hörer sicherlich zu überzeugen wissen.