In Zeiten in denen POWER TRIP das Thrash-Feld von hinten aufrollen ist es für konventionelle Gruppen wie THE HAUNTED schwer noch Schritt zu halten. Das soll natürlich nicht heißen, dass „Strength In Numbers“ zu einem schlechten Album verkommen ist. Es klingt einfach nur etwas altbacken. THE HAUNTED können auf ihrem neunten Studioalbum keinen Zaubertrick vollführen, denn sie nicht schon vorher einmal gemeistert hätten.
Trotzdem reißen Songs wie „Spark“ oder „This Is The End“ mit. Zwei Dinge tragen dazu bei: Die großartigen Gitarrenmelodien, die immer wieder um die Riffs schwirren und Marko Aros energetischer Gesang. Mit ihm am Mikrofon funktionieren auch simple Tracks wie „The Fall“ oder „Means To An End“ überraschend gut. Gerade hier erinnern THE HAUNTED dann doch einmal an die junge Garde, die sich oft nur auf eine Idee konzentriert und diese durch ein gesamtes Lied prügelt. Demgegenüber steht „Preachers Of The Death“, welches in seiner Melodieführung Richtung Melodic Death Metal abbiegt und nur durch sein Stakkatoriffing in Thrash-Bahnen gehalten wird. Lockert die Platte gut auf und trägt zur Abwechslung bei.
Alles in allem haben THE HAUNTED mit „Strength In Numbers“ eine Platte geschrieben, die nicht an die eigenen Sternstunden wie „reEVOLVEr“ oder „Versus“ heranreicht, dennoch durchgängig unterhalten mag. Auch wenn einem die Musik oft wie „Thrash-Malen nach Zahlen“ vorkommen mag, machen die Herren im Grunde genommen dadurch nichts falsch. Innovatoren sind sie so aber auch nicht (mehr).