(THE LESSER MEN) – eine (kroatische) Band, die es mir nicht leicht macht sie zu beschreiben. Indie-Pop, Post-Rock, Aprés-Alternative? PULP, THE VERVE oder doch Keine Ahnung. Durchwachsen klingt „Bedrooms“ in jedem Fall. Aufregend, da immer wieder überraschende Kleinigkeiten zu entdecken sind. Dennoch zwingt sich stellenweise das Gefühl auf, die Band versuche zwanghaft Avantgarde zu sein. Klangkünstler, nicht nur Musiker. Es gelingt ihnen auch. Bei der Gradwanderung zwischen authentisch und affektiert zu klingen, können sie geradeso das/mein Stolpern verhindern. Pop, losgelassener Punk und schräge Mundharmonika-Einlagen verschmelzen zu einem pulsierenden, doch stets angenehm entspannten, verklärten Ritt Sonntagmorgen-Ritt. Die Kroaten nutzen eingängige Ohrwurm-Melodien, vertrackte Rhythmen, Akkordeon-Einlagen, sperrige Gitarren-Riffs und partiell auch mal „Screams“, was mich an die ‚emotionalen‘ Bands der 1990er erinnert. Aber auch Freunde der Hamburger Schule dürften bei (THE) LESSER MEN auf ihre Kosten kommen. Songs wie das energetische ‚This Won´t Hurt (Long Enough To Cry)‘ oder ‚Summer´s Gone‘ werden von Melancholie geschwängerten Stücken wie ‚Bedrooms‘ abgewechselt und zeigt eine ambitionierte Band, die ohne Scheuklappen komponiert, wie ‚(Take Me To) Damask‘ beweist.
Schwer zu erklären, aber sehr angenehm zu hören. Ob nun in einer Badewanne, in einer Oktobernacht auf der Autobahn oder im Zug bei Regen. Dieses Album strahlt Gemütlichkeit aus!