Verehrtes Publikum, THE PENSKE FILE sind hier um Antworten zu liefern. Bekanntermassen sind die Zeiten schwer bis bescheiden - aber einer muss es ja machen. Was, wenn die MENZINGERS sich statt fuer Romantik und Americanarock fuer Rebellion entschieden haetten? Wenn die Punks von heute lieber einen Funken Verstand mitbringen, statt sich via Facebook um den Verstand zu saufen? Wenn JOYCE MANOR auf einmal Cowboystiefel trugen? "Salvation"? Genau!
Eben so nennen die Kanadier ihren mehr als geglueckten Versuch, gesellschaftlichen Anschluss und persoenliche Ideale zu vertonen. Die elf Songs des neuen THE PENSKE FILE Albums klingen so wunderbar energisch und zugaenglich wie es zuletzt nicht mal RED CITY RADIO schaff(t)en. "Kamikaze Kids" ist der Lobgesang Eures Sommers - keine Widerrede. "So let’s live while we can / and we’ll die when we do / We’re bastard sons and bastard’s daughters carving heels in our father’s shoes." Schon heiser oder einen Krampf in der Faust? Gern geschehen. "American Basements" stapft durch ein Netz von Traeumen und Hoffnung auf dem Niveau von LUCERO, FRANK TURNER oder DAVE HAUSE. Das schmeckt nach Roadtrip und Gruppenkuscheln. Mundharmonika, hallender Gesang und ehrliche Erkenntnisse: "There's nothing to fix here, that's they way they wanna be / wrapped up in some perfect tragic poetry". "Come What May" leiht sich Raum und Dynamik bei den Nachbarn von THE FLATLINERS, dennoch kehren THE PENSKE FILE auf dem Nachfolger zu "Burn Into Earth" nicht bloss stumpf und nach Handbuch zusammen, was nach dem 2015er Release inhaltlich und musikalisch logisch waere. Jugendliche Singalongs der Marke "divine and restless" liefert "Lakeshore" - bis zum abschliessenden "Blessed Unrest" schafft das Trio aus Burlington, Ontario nicht nur warme und stimmige Harmonien, sondern vor allem das Gefuehl der Zugehoerigkeit und des Auf-dem-rechten-Weg-Seins. "Salvation" ist ein treuer und lebensfroher Beweis dafuer, was mit Hingabe und Herz in den besungenen "American (oder hier besser "Canadian") Basements" moeglich ist.