Ein Dudelsack, vier Teufelshoerner, zweieinhalb Dekaden. Alles, wirklich alles scheint im Lot zu sein im Hafen der THE REAL MCKENZIES. Haette niemand was gesagt, waere "Two Devils Will Talk" trotzdem nicht einfach so unbemerkt vorbeigezogen.
An alles haben die schottischen Kanadier beim Arrangieren ihres zehnten Studioalbums gedacht: Coversongs, Circlepit, Taschentuch, Ankerkette. Der eroeffnende Chor zu "Due West" bereits verweist moegliche Zweifel auf die Bretter: THE REAL MCKENZIES vertonen einen weiteren klitschnassen Abend im Pub des Lebens, mit Leidenschaft, mit Herzlichkeit. Nicht vieles, was die Band aus Vancouver in ihren fuenfundzwanzig Jahren nicht gesehen, er- oder ueberlebt hat. Noch weniger will man Momente davon bereuen oder beim Blick nach vorne zoegern. "One Day" klingt genau so: Ungestuemes Schlagzeug, die vertraute und philosophische Stimme von Frontmann Paul McKenzie, die vorlauten, aber nicht ueberpraesenten Bagpipes. Von null auf hundert und nie wieder auf null. Die Band klingt tight, stimmig und dynamisch - Songs wie "One Man Voyage" oder das sumpfig zaehe Highway-Lullaby "Drunkards Lament" gewinnen gegen ein unspektakulaer gehaltenes Artwork. Dabei erscheint "Two Devils Will Talk" so natuerlich und besonnen, egal ob Dampframmen wie "Weyburn" und das hardcoregespickte "Sail Again" russische Punkkeller oder hiesige Eishockeyarenen beschallen. Unter den vierzehn Songs sticht neben dem Opener vor allem das Stan Rogers Cover "Northwest Passage" hervor: Text und Melodie koennten den REAL MCKENZIES kaum exakter auf die Rippen gescheidert worden sein. Vor allem nach dem schunkelnden Vorreiter "Seafarers" erfrischt der straighte Rock'n Roll auf wohltuende Art und Weise - und unterstreicht den offenbar niemals zur Flaute verkommenden Sturm im Hafen der kanadischen Schotten.