Petaluma die Stadt mag auf Dauer nicht allzuviel zu bieten haben. „Petaluma“ das Album offenbar immerhin genug, um die Damen und Herren im Alternative-Sammelbecken Epitaph ein weiteres Mal zu begeistern.
Der Schmachtpop auf dem Nachfolger von „Low Tides“ aber passt so gut in die Akustikpop-Supportslots dieser Welt, dass es fast zu schade waere dem dritten Album von Anthony Del Grosso und Kevin Jordan keine Chance einzuraeumen. Als da waeren die weiche Kopfstimme und del Grossos streichelnde Harmonien, die Songs wie „Catie Rae“ oder „Figure It Out“ einen eher kitischigen als wirklichen catchy-gen Charakter einverleiben.
Zuviel Schmacht, zu wenig Richtung weisen die meisten der zehn Songs auf „Petaluma“ auf. „Positively Negative“ bringt dank des schlichten Schlagzeugs etwas mehr groovende Dynamik mit sich, aber verlaeuft sich im Refrain ins Nichts. Spaetestens „Westside“ klingt dann aber wie alles auf Anfang: Die kipplige Chorusmelodie, durchweg naive Lyrics und eine Attituede, die bloss etwa mit der einer siebzehnjaehrigen Realschuelerin standhalten kann. Als Single oder Dreingabe ok – aber auf Albumlaenge bleibt die Klebrigkeit der Songs von THIS WILD LIFE auf der Strecke wie ein Gummibaerchen bei 40 Grad im Schatten. „Hold You Here“ oder „College Kids“ verpuffen innerhalb von Sekunden nach dem – oder gar noch waehrend des Hoerens. Wem genau Jordan und Del Grosso mit ihrem neuen Full Length-Release einen Gefallen tun wollen, kann auch „No Need For Novocaine“ trotz Upbeat und beinahe MOTION CITY SOUNDTRACK-Fingerzeig nicht klaeren. Kaum Abwechslung und zuviel Whine Country statt Wine Country legen „Petaluma“ noch schneller zu den Akten als manch anderes aktuelles Epitaph Release. Und das will dieser Tage schon was heissen.
