Immer da. Immer auf Achse. Immer unterwegs. Und plötzlich weg.
Nun ist TIGERYOUTH nach seiner Babypause wieder zurück.
Akustik-Punk. 10 Lieder. 28 Minuten. Schmuck.
Kippe, Bier und Akustik-Gitarre. Keine Schnörkel, keine Bling Bling, kein leeres Gerede.
Zwischen Baby, Bar und der nächsten Kippe.
Zwischen Bett, Nachbarschaft und Tour.
Zwischen 1:34 Minuten und 4:14 Minuten.
Zwischen Pop, Hardcore und Akustik-Punk.
Wer TIGERYOUTH kennt, erkennt TIGERYOUTH. Tilman klingt nach Tilman. Auch auf „Schmuck“. Wiedererkennungswert par excellence. Mal lauter, mal leiser aber immer mit der schon gewohnt kratzigen, verrauchten Stimme. Riecht nach Alkohol und Kippen. Schmeckt nach Schnaps und Bier.
Tilman schafft es auch auf „Schmuck“ immer wieder rohe, ungekünstelte Bilder zu malen. Politisch und persönlich. Gezeichnet vom Leben. Vom Sonntag im Bett, der letzten Partynacht oder den nervigen Nachbarn. Ungeschönt, grobschlächtig, ungehobelt. Und so ziemlich jedem bekannt.
Im Vergleich zu Tilmans ersten Alben klingt „Schmuck“ gereifter, erfahrener und ist damit ein weiterer Schritt in die richtige Richtung. Gerade die Aufnahmen wirken professioneller, verspielter, gewachsener ohne den rohen Charme dabei abzulegen. Back-Up Vocals, Synthie-Klänge, kleinere Spielereien. Viele der neuen Lieder vereinen all diese Spielereien und kommen damit viel größer und entwickelter als ihre früheren Kollegen um die Ecke. Gerne mehr davon.
Der Tigerjunge hat wieder Geschichten zu erzählen. Gut so. Nachdenklich, desorientiert, mal positiv, meist düster. Gutes Album.
Und jetzt wieder ab auf die Autobahn. Tour, Tour, Tour.