Plattenkritik

TRAUTONIST - Ember

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Info

Release Date: 06.04.2018
Datum Review: 19.06.2018
Format: Vinyl Digital

Tracklist

 

1. Fire & Ember
2. Vanish
3. The Garden
4. Smoke & Ember
5. Hills of God
6. Sunwalk
7. Woody Allen

Band Mitglieder

 

Dennis - All Instruments, Vocals
Katharina - Vocals

TRAUTONIST - Ember

 

 

 

TRAUTONIST, ein Duo aus dem Rheinland-Pfälzischen Koblenz melden sich mit „Ember“ nach ihrem Debüt zurück. Das Album – welches entweder als Vinyl oder online erhältlich ist – wurde von Markus Siegenhort gemixt und gemastert. Dieser ist wiederum als einer der Masterminds der Band Lantlôs bekannt. Schon beim ersten Hören ist mir aufgefallen, das gewisse Parallelen nicht ganz von der Hand zu weisen sind – aber dazu später mehr.

Trautonist Band Photo

Das erste Musikstück „Fire & Ember“ beginnt mit einer schönen Portion an atmosphärischem Rock, welcher von weiblichem Gesang unterstützt wird. Ab ungefähr drei Minuten wird jedoch klar, dass es nicht ausschließlich bei diesem Wohlfühl-Ambiente bleiben wird – die ersten Screams und ein zunächst noch etwas zaghafter Blastbeat deuten an, dass Trautonist auch einiges an Energie zu bieten hat. „Vanish“ setzt sofort mit einem atmosphärischen Black-Metal-Part ein, im Allgemeinen bleibt der Mix zwischen ruhig untermalten Passagen und aufgeheizten Gegenstücken über das komplette Album hinweg relativ ausgewogen. „Sunwalk“ ist ein sehr schönes Beispiel dafür, warum diese Musikrichtung so faszinierend sein kann: Obwohl sich sehr oft Kadenzen mit fröhlich gestimmten Akkorden bedient wird, klingt doch alles sehr kalt und melancholisch. Es mag sein, dass der Mix mit ordentlichem Reverb dazu ebenso eine große Rolle beiträgt – es bleibt trotzdem außergewöhnlich. Mit „Woody Allen“ begibt sich die Band schlussendlich noch einmal in seichtere Gefilde - wenn auch mit einem kurzen Ausbruch in extremer Metal-Rage. Das Musikstück würde zeitweise auch durchaus Anklang bei Smooth-Jazz Liebhabern finden.

 

 

Zusammenfassend bietet das Album ein sehr atmosphärisches Hörerlebnis – ganz dem Genre entsprechend. Dies ist wohl auch dem Stil von Markus Siegenhort zu verdanken, welcher mutmaßlich als Produzent nicht ganz unbeteiligt gewesen sein könnte. Hier liegt ein kleiner Kritikpunkt meinerseits. Auch wenn Blackgaze noch ein relativ neues Pflaster in der Musikwelt - und deshalb selbst innerhalb des Metals noch relativ unbekannt ist, so finde ich, dass es wichtig ist seine Grenzen zu anderen Bands abzustecken. Mag die Platte mit songwriterischen Qualitäten überzeugen, so erinnert sie im allgemeinen doch sehr stark an Genre-Genossen. Auch der Mix hat mich anfangs unangenehm stark an Lantlôs „Melting Sun“ erinnert. Jedoch kann man sagen, das Trautonist noch an Anfang ihrer eigenen Karriere stehen und so ist noch genug Zeit, um aus dem Schatten ihrer Vorreiter treten zu können.

Schlussendlich ist die Vinyl für jeden Genreliebhaber eine Investition wert. Auch ich bin gespannt auf die Zukunft der Band und werde weitere Veröffentlichungen verfolgen.

 

Autor

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Patrick

Autoren Bio

Singer // Songwriter // Producer aus Nürnberg. Patrick ist in der lokalen Undergrund-Szene als Besucher, Veranstalter und Supporter aktiv. "Genredenken ist Schubladendenken"