Nicht gerade als Metalhauptstadt bekannt, bringen TENSIDE den Ruf Münchens mit ihrem bereits vierten Release ein gutes Stück nach vorne. Frei von aktuellen Klischees oder modischem Kopierwahn trägt „Chain Reaction“ diverse Früchte, die zum Teil den Sound der späten 90er in sich wahren, auf der anderen Seite aber straight und „böse“ genug sind, um in der Gegenwart nicht unterzugehen.
Mit dem tragenden „Death“ oder dem klirrend geraden „Closer To The Edge“ im Gepäck finden die Bayern den Weg in ihre Sparte, die sich zwischen melodischen Nu-Metal-Parts („Violent World“), brutaler Moshmoderne und direkten Rockparts durchaus weitgehend erstreckt. Leider bleibt von dem handwerklich gut gespielten und soliden Album nur ein leichter Hauch Brillanz zurück, nachdem „Infected“ oder „Armed And Dangerous“ ausgeklungen sind. „Chain Reaction“ punktet mit Eigenständigkeit und Volumen, die Produktion könnte jedoch durchaus treibender und eingängiger auftrumpfen.
Der massive Chorus von „One Bullet Left“ oder die mehr als gründlich durchzogene Linie in „Death“ machen das neueste TENSIDE-Album dennoch zu einem ernstzunehmenden Gesamtwerk, nicht umsonst bereisen Daniel, Louis, Tobias und Martin seit Jahren die Republiken und teilten sich die Bretter, die die Welt bedeuten mit SOULFLY, STUCK MOJO oder HATEBREED. Ob nun rockiger Metal oder metallener Rock, ohne Schubladen und Vorurteile macht das Reinhören hier besonders Sinn.
Trackliste:
1. Intro
2. Death
3. Armed And Dangerous
4. Closer To The Edge
5. At The Mercy Of The Bullet
6. Danger Zone
7. Violet World
8. One Bullet Left
9. Infected
10. Sadness I Embrace
11. Burning Heart
12. Adrenaline
13. One Life