We're not holding back anymore...
Mit „Live By The Code“ setzen TERROR ihre Kampfansage nun in die Tat um. Doch anders als erwartet ist das fünfte Studioalbum der Band aus LA nicht etwa ein kampfgeiler Pitbull geworden. Es ähnelt eher einem tollwütigen, räudigen Straßenköter, der sich rücksichtslos in allem fest beißt, was er zu packen bekommt. Damit liefert der Fünfer, vielleicht auch etwas unerwartet, ein Hardcore-Highlight ab, an dem sich der Rest erst einmal zu messen hat.
Wer TERROR kürzlich auf der gerade absolvierten Rebellion Tour erleben durfte, bekam einen gut gelaunten und zufrieden wirkenden Scott Vogel zu sehen. Irgendwie schien der Gute mit sich und seinem Umfeld im Reinen zu sein. Eine Zufriedenheit, die vielleicht auf dem Wissen basierte, dass TERROR bereits seit einem guten halben Jahr ein neues Album unter Verschluss hatten, mit dem sie sich vor keiner Konfrontation zu scheuen brauchen.
Mit „Live By The Code“ definieren TERROR sich und ihren Sound sicherlich nicht neu, aber sie gewichten die Anteile ihres Hardcore anders um. Wie die vorab 7“ „Hard Lessons“ bereits andeutete, entschied man sich dafür, die metallische Härte der Vergangenheit zu mindern und gegen angepissten Old School Thrash und rotzigen Punk einzutauschen. Eine Rechnung die vollends aufgeht.
„Live By The Code“ klingt rotzig, aggressiv und wirkt absolut kompromisslos. Es tönt zu keinem Zeitpunkt übertrieben hart oder in irgendeiner Art aufgesetzt. Dabei ist es umso erstaunlicher, wie ungemein eingängig die neuen Songs funktionieren. Das Album ist gespickt mit knalligen Hymnen, welche die Setlist der Herren aus LA sprengen wird. Ganz egal, ob sie nun mit Tracks wie „Live By The Code“ oder dem straighten „Invasion“ die härtere Gangart fahren, oder wie im Opener „The Most High“ ein wahres 2Step-Inferno entfachen.
Selbstverständlich gibt es auch auf dem fünften Studioalbum einen Scott Vogel mit den typischen, plakativen Straßenparolen zu hören. Aber wer bei „One Blood“ oder „The Good Die Young“, der Punkhymne schlechthin, nicht das Verlangen verspürt, die Faust hoch zu recken und den Refrain lauthals mit zu grölen, wird mit TERROR wohl auch in Zukunft keinen gemeinsamem Nenner mehr finden.
Abschließend muss man anerkennen, dass TERROR anno 2013 so abwechslungsreich und gleichzeitig so fokussiert klingen wie schon lange nicht mehr und ihnen mit „Live By The Code“ ein überragendes HC-Album gelungen ist.
Trackliste:
01. The Most High
02. Not Impressed
03. Cold Truth
04. I'm Only Stronger
05. Live By The Code
06. The Good Die Young
07. Shot of Reality
08. Hard Lessons
09. Invasion
10. Nothing In Your Head
11. One Blood