Ich habe mich vor “The Dead Walk” (damals noch über Prothetic Records) und auch danach nicht sonderlich für THE ACACIA STRAIN interessiert. Denn die Mischung aus Death Metal und Hardcore, deren Fokus auf langsamen Tempi, eingängigen Riffs und dem Breakdown liegt, vermochte mich in gelinde gesagt nur in Maßen zu begeistern. TAS haben seither mit Sicherheit an einer Karriere gearbeitet, die sie fest in diesem speziellen Genre verwurzelt.
Nun liegt „Coma Witch“ vor mir. Das zweite Album das über Rise Records in die Läden dieser Welt gelangt. Das Album drückt von der ersten Sekunde an. 'Human Disaster' oder das mächtige 'Holy Walls of the Vatican' bringen die Musik von THE ACACIA STRAIN auf den Punkt: Die Essenz aus Hardcore und Metal, angereichert mit unheimlich fettem Groove. Textlich keine große Poesie, lässt mich ein eingeschobenes „Halleluhjah, you won´t be saved“ doch schmunzeln. Am besten gefällt das doom-lastige 'Whale Shark' und 'Graveyeard Shift', welches von ABORTED Fronter Sven de Calwe unterstützt wird.
Interessant auch der letzte Song der Platte 'Observer'. Episch ist hier das falsche Wort, aber atmosphärisch (auch durch den Monolog aus der Serie „True Detective“), minimalistisch, intensiv, reflektiert der Song 27 ½ Minuten die klangliche Welt des Akazien-Strangs – nun ist die aber eben auch (aus meiner Sicht) stark begrenzt, wodurch die knappe halbe Stunde sehr zäh verstreicht.
Leider sind die meisten Songs schnell vergessen. Sie leben von der Energie die sie im jeweiligen Moment freilassen, doch ist diese schnell verbraucht. Kein Überraschungsmoment und extrem homogenes Songwriting machen aus „Coma Witch“ nicht gerade einen kreativen Überflieger. Somit ist dieses Album recht vorhersehbar für jene, nicht nur für jene die sich mit dem Schaffen der Band besser auskennen als ich.
Fazit: Ziemlich langweilig, wenn auch mit hellen Momenten und gutem Sound. Live geht die Band erfahrungsgemäß amtlich nach vorne, denn TAS Songs sind ein Garant für große Bewegung in und außerhalb des Pits. Auch ist die Band sehr sympathisch, aber musikalisch finde ich „Coma Witch“ zu eintönig.
Tracklist:
1. Human Disaster
2. Cauterizer
3. Send Help
4. Holy Walls of the Vatican
5. World Demise
6. Nailgun
7. Graveyard Shift
8. Bridgepainter
9. Whale Shark
10. Delusionalisphere
11. Observer