THE ACACIA STRAIN machen es sich einfach. Kein Technik-Overkill, keine überladenen Arrangements – bloß ein paar Stakkato-Riffs, ein paar Breakdowns und verdammt tief gestimmte Gitarren (was mittlerweile fast schon MESHUGGAH-Ausmaße annimmt). Aber wozu auch mehr? Es funktioniert eben. Und es funktioniert nicht einfach nach stupider Beatdown-Manier, wo mangelnde Brutalität versucht wird mit einfallslosen Riffs zu kompensieren. Nein, THE ACACIA STRAIN wissen da schon was sie machen. Und das wussten sie schon auch auf ihren Vorgängern - allen voran ihrem letztem Werk „Continent“, welches vor allem durch eine gewisse apokalyptische Atmosphäre und einprägsame Texte/Vocals zumindest mich beeindrucken konnte. Denn THE ACACIA STRAIN mögen zwar auf den ersten Hörer wie eine weitere durchschnittliche Metal-/Deathcore-Kapelle klingen, entfalten bei genauerem Hinhören aber eine mal sogartige, und mal eine einfach nur brachiale Stimmung. Und genau deswegen – trotz so konventionell wirkender Trademarks und Produktikon – kann auch „Wormwood“ wieder überzeugen. Was sich seit dem Vorgänger getan hat? Die Gitarren sind wie gesagt wieder noch ein ganzes Stück tiefer, desweiteren könnte man die Parallelen zu MESHUGGAH – wenn man denn Böse wäre – beinahe schon als Anbiederung verstehen. Wobei – nicht zuletzt aufgrund der Vocals – immer noch klar genug wird, dass das hier THE ACACIA STRAIN sind, und dass das alles nur Zitieren, nicht aber mehr ist. Mal abgesehen davon wagen sich THE ACACIA STRAIN vermehrt in schleppende Gefilde – ohne dabei natürlich das mit der Atmosphäre zu vergessen. Vielleicht hat „Wormwood“ sogar noch ein bisschen mehr davon als sein Vorgänger, von dieser Atmosphäre. Ob „Wormwood“ deswegen jedoch besser als sein Vorgänger, oder gar die ganz alten ACACIA-STRAIN-Werke ist? Das ist dann wohl reine Geschmackssache. Und ohne sich groß weiter mit Kleinigkeiten aufzuhalten – schließlich machen das THE ACACIA STRAIN auch nicht -, ein ganz kurzes Fazit: „Wormwood“ ist düsterer Mosh bester Sorte – und zeigt auch ohne große technische Verspieltheit, wie man ein Album dieser Sorte durchweg unterhaltsam gestalten kann.
Tracklist:
01. Beast
02. The Hills Have Eyes
03. BTM FDR
04. Ramirez
05. Terminated
06. Nightman
07. The Impaler
08. Jonestown
09. Bay Of Pigs
10. The Carpathian
11. Unabomber
12. Tactical Nuke