Plattenkritik

The Audience - Celluloid

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Release Date: 04.05.2007
Datum Review: 13.05.2007

The Audience - Celluloid

 

 

Hersbruck calling to the faraway towns! Wahrscheinlich ist es jetzt vonnöten zu betonen, wie sehr die Kleinstadt in Franken die deutsche Musiklandschaft geprägt hat, durch Bands wie etwa HIDALGO, THE PLANE IS ON FIRE und natürlich THE ROBOCOP KRAUS. Und um die neue Lieblingsband letzterer geht es diesmal: THE AUDIENCE.

Das Leben abseits von „hippen“ Metropolen und Kulturstätten hat glücklicherweise keine Spuren auf dem Quintett hinterlassen und so gibt sich das Debüt „Celluloid“ betont weltmännisch. Spielte man dieses Album internationalen Indie-Fans vor, wäre die erste Vermutung, es handele sich um fünf Exil-Londoner, die aufgrund der horrenden Mieten in King’s Cross ihr Quartier im nicht minder angesagten Brooklyn aufgeschlagen haben. Aber alles halb so schlimm. Denn THE AUDIENCE liefern keinen modischen Einheitsbrei, sondern eigenständigen, schönen Indierock. Offensichtlichstes „Gimmick“ der Band ist natürlich die Orgel. Im Gegensatz zu heutigen Orgelliebhabern und selbsternannten „Horror-Punks“ THE HORRORS, können THE AUDIENCE auch tatsächlich mit dem Instrument umgehen und entfalten damit eine dringliche, nervöse Klangkulisse, sodass eher Vergleiche mit THE (INTERNATIONAL) NOISE CONSPIRACY angebracht sind. Tracks wie „JFK“ legen mit ihrem zackigen Beat Vergleiche mit FRANZ FERDINAND nahe und zwangsläufig fragt man sich, wer denn nun den nervöseren Auftritt hinlegt, Sänger Bernd Pflaum oder die sich überschlagende Orgel. Ob langsam („High Fidelity“, „Dressed Up“) oder manisch treibend („Mint 400“), THE AUDIENCE machen sich Elemente der gesamten Pophistorie, von DOORS-Orgel, über Brit-Pop hin zu Stonerrock Gitarren, zu Eigen, drehen sie durch den bandinternen Fleischwolf und können auf ganzer Linie erfreuen.

Vor der internationalen und (vor allem britischen) Konkurrenz muss sich „Celluloid“ sowieso nicht verstecken und wenn eine Band mit ihren Songtiteln schon „Fear and Loathing in Las Vegas“ zitiert ist das schon allein viel wert. Wo bleibt der Hype?


1. Glitter
2. JFK
3. Sally Joy
4. High Fidelity
5. Moontrap
6. Mint 400
7. Dressed Up
8. Boma Ye
9. Bond
10. Drive-By Shooting
11. Prototype

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Dennis

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