Ein Zusammenschluss diverser Mitglieder bekannter Bands unter neuem Namen ist bekanntlich ja nicht immer ein Garant für Qualität, weckt jedoch das allgemeine Interesse und Neugierde. Bei THE BLACK MARIA finden sich Mitglieder von GRADE, NEW DAY RISING und ZYON wieder, und speziell GRADE hatte eine ausgeprägte Anhängerschafft, die entsetzt die Auflösung der Band miterlebt hat, deren Mitglieder sich in alle Himmelsrichtungen verteilten. Haben Brad, Mike und Kent SOMEHOW HOLLOW auf die Bildfläche gebracht, stieg Charles bei AVRIL LAVIGNE am Bass ein. GRADE Sänger Kyle Bishop übernimmt nun bei THE BLACK MARIA Gitarre sowie den zweiten Gesang. Obwohl oder gerade weil THE BLACK MARIA sich mit ihrem Erstlingswerk "Lead Us To Reason" einen neuen musikalischen Pfad, fernab ihrer musikalischen Vergangenheit, einschlagen, ist ihr Victory Debüt absolut vielseitig und hörenswert.
Ein aus schönem, melancholischen Emorock und düsteren Post-Core Klängen zusammengezimmertes Häuschen ist der Dreh- und Angelpunkt des musikalischen Waltens von THE BLACK MARIA. Die ihren Hardcore Roots entstammende Versiertheit ist bei "Lead Us To Reason" in jedem Moment spürbar, drängt sich dem Zuhörer jedoch keinesfalls auf. Chris Gray ist die dominierende Stimme von THE BLACK MARIA und schafft es seinen durchdachten und intelligenten Lyrics zwischen aggressiveren Tönen und schwermütiger Theatralik Ausdruck zu verleihen. Unter die verzerrten Klänge mischen sich ebenfalls Pianoeinlagen und poppige Einflüsse, die das Ganze zu einem eigenständigen, druckvollen Sound vermengen, der sich nicht über das Mid-Tempo hinaus begibt. Ein wunderbares, langlebiges Debüt bringen THE BLACK MARIA hier auf den Markt, welches seine Vorschusslorbeeren und seine große Ankündigung wahrlich verdient.