Plattenkritik

The Blackout Argument - Detention

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Release Date: 04.02.2011
Datum Review: 31.01.2011

The Blackout Argument - Detention

 

 

Die Münchner THE BLACKOUT ARGUMENT sind seit 2006 respektive 3 Alben und 3 EP‘s eine feste Größe im deutschen Hardcore. Gerade ihr letztes Album „Remedies“ festigte die Beschreibung, punktgenau, voller Energie, aggressiv und dabei äußerst melodisch zu sein. Die in homogene Bahnen gelenkte Wildheit dieses Albums kann durch den damals stressig hektischen Studioaufenthalt erklärt werden, wobei sicherlich auch Lineup-Verschiebungen und eine große Portion Ungewissheit ihre Spur hinterließen.

„Detention“ hingegen ist das Resultat, wenn sich 5 kreative Charaktere über eine längere Zeit freiwillig der Inhaftierung unterordnen und ihre gemeinschaftlichen Stärken in einem Album offenbaren. Dabei erinnert nicht nur der Titel, sondern auch das Coverbild an den famosen „The Breakfast Club“-Film, denn auch THE BLACKOUT ARGUMENT geben sich nicht mehr der Revolte hin, sondern klingen reifer, bedachter, besinnlicher und - ob sie es wahrhaben wollen oder nicht - viel erwachsener. Immer wieder lassen sich auf „Detention“ Parallelen zum „Breakfast Club“ erkennen, wenn nicht gerade Samples direkt die Verbindung herstellen werben die Album-Aufmachung sowie die Texte für eine Kanalisierung aller individuellen Stärken und detonieren im Kern mit „Our Time Is Up. Our Time Is Now!“ Die Band spricht von einem „Selbst(wieder)findungsprozess und letztlich ist „Detention“ ein Weg aus der Ungewissheit hinein in einen neuen Lebensabschnittgenau getreu dem Motto geworden: Genau so und nur so sollte sich unser Statement als THE BLACKOUT ARGUMENT anhören!

„Detention“ ist ein Album, dass auch in 5 Jahren noch keine Verschleißerscheinungen aufweisen wird, es ist eine Message, die auch nach langer Zeit noch mit „ich habe immer noch keine Ahnung, was wir hätten besser machen können“ unterschrieben werden muss. Die 14. Songs passen sich der jeweiligen Grundstimmung des Hörers an, er findet den passenden Deckel für besinnliche, intensive, aggressive oder fröhliche Momente, „Detention“ hilft dir beim zu Tode betrübt oder Himmel hoch jauchzend sein. Allen voran (erstmals haben sich alle Mitglieder gleichermaßen in die Songs eingebracht) lenkt die Stimme Raphaels die Geschicke, immer auf der Klippe stehend bekommen die Songs von ihm diesen einzigartigen Flair, spannungsgeladen und verletzlich zu wirken. Im Vergleich zum Vorgänger ist „Detention“ noch melodischer geworden, für viele Bands der Genickbruch, für THE BLACKOUT ARGUMENT ein weiterer Schritt Richtung Vormachtstellung. Denn trotz aller Refrainseilakrobatik ist die Höhe der Arschtritt-Momente noch schwindelerregend, so dass ein falscher Schritt den Fall in die Tiefe bedeutet hätte. Schwindelerregend auch die Hitdichte, trotz der zugegeben ähnlich gelagerten Gesamtausrichtung der Tracklist lodert unter jedem Schritt das Feuer und wird von Skip zu Skip neu entfacht. CASPER, Fink von ZERO MENTALITY und Andrew von COMEBACK KID tragen mit ihren Gastvocals zur weiteren Aufwertung dieses Albums bei. Zum Abschluss sollen THE BLACKOUT ARGUMENT selbst zu Wort kommen:

“Wir fühlen uns allesamt sehr mit „Detention“ verbunden und können es kaum erwarten, das mit Euch zu teilen.“

Tracklist:
01. High Treason On Your Own
02. The Netherworld Of Our Future
03. Satisfying Angst
04. Untied Lone Wolves
05. Absolution For Supermen
06. Fine Feathers Make Fine Birds
07. Versus The Northern Wind
08. Horror Sidings
09. March With Untrue Gods
10. Untold Memoirs
11. Call The Tiny Sister’s Dog
12. The Swimming Dead
13. Overweight Against Heartattacks
14. At Daggers Drawn With Life

Autor

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Clement

Autoren Bio

Ich fühle mich zu alt