Den Teufel werden Spooky, Boner, Andi und Beef tun – sich den Mittelfinger so kurz vor dem 20-Jährigen von einem Stück kahlen Strick verbieten zu lassen. Ebenso wenig von einer Welt, in der Popmusik so krank macht wie Fallobst aus dem Hauptstadtgarten und der bandeigene Humor den mattschwarzen Straßenkreuzer weiter trägt, als Sprit in Höhe des Gehaltsschecks. Und erst Recht nicht von Wesen jeglicher Art, die mit Waffen herumhantieren, als wären es bloß leere Bierbüchsen.
Lassen sich den Rock´n´Roll predigende Schweden jedes Kalibers momentan zu gerne mehrere Jahre zwischen zwei Alben Zeit, so verspürten auch THE BONES bei ihrem fünften Studioalbum „Monkeys With Guns“ keinerlei Eile, um ein ganze fünfzehn (siebzehn sogar bei der Vinylversion) Songs umfassendes und – wie beinahe garantiert – wunderbar klischeegespicktes Werk an das skandinavische Tageslicht zu gewöhnen. „Monkeys With Guns“ – keine Angst – experimentiert nicht unfruchtbar in der Gegend herum. „Bones City Rollers“ bereits stimmt nach artgemäß eingelegter Kassette das Treiben zwischen Auspuffgasen und Pomade an, wie die Band aus Karlskrona auch bereits zu Zeiten von „Bigger Than Jesus“ begeisterte. „Concrete Cowboys“ mit seinen tragenden Gitarren und der quäkend hochnäsigen Stimme oder das unverblümt die MISTIFS konsumierende Monster „Cemetery Sue“ sind just jener Nerv, den der gespannte Hörer ein weiteres Mal entdecken möchte und wird – nicht mehr und nicht weniger.
THE BONES schicken sich nicht an, ihre MOTÖRHEAD-Ader („State Of Rock´N´Roll“) oder ihr verdammt schmuck lackiertes Gespür für balladesken Protzrock („Dead Heart Beats“) zu entweihen. Die knappen vierzig Minuten vertragen sich lieber zu gut mit rauen Ohrwürmern wie „Wendy“ oder polternden Uptempo-Klassikern á la „Shooting Blanks“, was ein weiteres Mal für den dicken roten Qualitätsstempel auf dem weniger bahnbrechenden Artwork sprechen lässt. Denn wenn schon vorne „THE BONES“ und hinten „Hooligan Bop“ oder „Burnout Boulevard“ draufsteht, soll ein Versprechen nicht schamlos gegen Saufgelage oder zügellose Outlawfeten getauscht werden. Diese Band und ihre haushohe Mixtur aus Rock´n´Roll, Punkrock, Surf oder Psychobilly hat immerhin einen Ruf zu verlieren.
Und Dank der bewaffneten Affen und (eventuell auch Hausproduzent Magnus „Mankan“ Sedenberg) handelt es sich sicher nicht so schnell um einen Nachruf.
Trackliste:
01. Bones City Rollers
02. Shooting Blanks
03. Concrete Cowboys
04. Smile Of The Cobra
05. State Of Rock 'N' Roll
06. Dead Heart Beats
07. Cemetery Sue
08. Die Like A Man
09. Burnout Boulevard
10. Wendy
11. One Louder
12. I Feel Like Shit
13. Straight To Crashville
14. The Hooligan Bop
15. Stitch Me Up
16. Mr. Bartender (Bonus-Track Ltd. Edition only)
17. This Hound Dog Rocks (Bonus-Track Ltd. Edition only)