Plattenkritik

The Bridal Procession - Astronomical Dimensions

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Release Date: 07.02.2011
Datum Review: 07.02.2011

The Bridal Procession - Astronomical Dimensions

 

 

Bereits 2007/2008 beehrten uns WINDS OF PLAGUE mit Deathcore, der starke Key-Elemente, Black Metal Einschübe und ein Skelett aus Sinfonieorchester hatte. Ein paar Jahre später scheint „Decimate The Weak“ auch in Frankreich erhältlich zu sein, denn THE BRIDAL PROCESSION führen die Idee des eben genannten Überalbums weiter und bauen dieses Werk weiter aus.

Gleich ist beiden Alben die orchestrale Opulenz, die in das beinharte Ambiente eingegliedert wurde. Auch beziehen sich die seit 2007 existierenden Franzosen auf die moderne Spielart des Death Metal, da sie den Core für sich gepachtet haben. Allerdings ist „Astronomical Dimensions” vielschichtiger und nicht sofort erschließbar, fast könnte die These aufgestellt werden, dass die Bandmitglieder aus dem progressiven Death Metal kommen und erst später den Hardcore entdeckten [beim überwiegenden Anteil der Deathcore-Bands (und auch bei den Amis von WINDS OF PLAGUE) verhält es sich hörbar genau anders herum!].

Weiterhin unterscheidet THE BRIDAL PROCESSION, dass sie die Sinfonie und die harte Ausrichtung nicht wie Feuer und Wasser gegenübergestellt, sondern untrennbar miteinander verwoben und mit einer progressiven Tendenz verfeinert haben. Die eingestreuten Akustikparts („Obsolete Machines“ klingt zu Beginn orientalisch) stehen in schönem Kontrast zum ansonsten beinharten Vorgehen des Quartetts, das auch grandiose Metal-Soli im Repertoire hat. Technisch ist diesem Haufen eine herausragende Leistung zu attestieren, gerade das unaffektierte Einbinden der orchestralen Elemente in den Gesamtsound (der mit einer transparenten, ordentlich Dampf machenden Produktion unterlegt wurde) ist aller Ehren wert. Auch der Sänger hat seine Hausaufgaben gemacht, sein Growling klingt böse, somit nach amerikanischen Vorbildern und nicht nach dünnarmigen Abziehbildern. THE BRIDAL PROCESSION schufen mit „Astronomical Dimensions” ein charismatisches Werk mit Wiedererkennungsfaktor und damit mit Merkmalen, die in der Deathcore-Welt schon längst als ausgestorben galten.

Stark!

Tracklist:
1. Overactive Minds
2. Flesh To Flesh
3. Shroud Of The End
4. Atypical Pestilence
5. Astronomical Dimensions
6. Pillage The Scavenger
7. Diminishing Lungs
8. Obsolete Machines
9. Patrons Of Humanity

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Clement

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Ich fühle mich zu alt