Mit der Welt geht es bergab, bei The Creepshow hingegen geht es steil bergauf. Mit Beginn des dunklen Herbstes kommt auch ein neuer Langspieler des Quartetts aus Toronto. Nach „Sell Your Soul“ und „Run For Your Life“ schwächt der Psychobilly-Einschlag auf „They All Fall Down“ leicht ab, dafür geht´s insgesamt definitiv heftiger und treibender zur Sache. Eröffnet wird das Boxmatch nach niederschmetternder Introansage mit dem Vollgas-Sandsack „Get What´s Coming“. Sarah Blackwood´s klarer, aber frecher Gesang bohrt sich unverzüglich fest und übernimmt die Rechte, von links lauert der fiese klackende Kontrabass der Marke Tiger Army oder Mad Sin.
Erst mit „Sleep Tight“ darf der Creepshow-Zeuge nach weiteren K.O.´s wie auch dem Titeltrack erstmals durchatmen, allerdings lediglich, um sich direkt noch mal in Sarah´s Stimme zu verknallen. Die Ballade sticht durch seichtes, verträumtes Textgut heraus und stellt sich schnell als einzig ruhige und fixe Halbzeit heraus. Die 11 extravaganten Runden (inkl. Intro und Prankcall-Hiddentrack) sind gleichermaßen gestückelt: Hooklines en masse + männliche Chöre und Shouts, gepaart mit dem Bandmarkenzeichen – ein grandioser Bastard aus Psychobilly,Rock & Roll, und Punkrock – mit angenehmen Horrortouch – jedoch ohne Verschnaufpausen oder Kindereien. Klarer Nachteil ist die Albumlänge, denn nach einer knappen halben Stunde ist der Kampf um den Titel bereits vorbei. Dafür garantieren die tätowierten Freunde von Agnostic Front oder Rancid, nicht mit totgespielten Lappalien oder andauerndem Schwanzvergleich (Äh - sorry, Sarah...!) zu langweilen. Zur Veröffentlichung soll es ebenso eine Tour geben, welche aufgrund der fast krankhaft andauernden Gastspielaktivitäten der Kanadier wohl mindestens bis 2013 anhält. Wer nicht (nur) den optischen Genuß sucht, sollte sich schleunigst diese Platte besorgen!
Tracklist:
1.The Sermon III
2.Get What´s Coming
3.Someday
4.They All Fall Down
5.Last Chance
6.Sleep Tight
7.Dusk Til Dawn
8.Keep Dreaming
9.Hellbound
10.Going Down
11.Road To Nowhere