With a gun in my hand
Staring at the sea
Staring at the sand
Staring down the barrel
At the arab on the ground
I can see his open mouth
But I hear no sound
I'm alive
I'm dead
I'm the stranger
Killing an arab"
Viele Live Alben sind bereits vor ihrer Veröffentlichung ein Fall für die Tonne. Zu den wenigen Ausnahmen, die einen Platz an der Sonne verdient haben, gehört "Concert - The Cure Live". 1984 erschienen verabschiedeten sich die Engländer um ihren charismatischen Frontmann Robert Smith (ich kann mich noch gut daran erinnern, wie immer wieder Gerüchte seines Selbstmordes gestreut wurden) danach vom Post Punk / Gothic der ersten Alben und tendierten mehr zum Dark / New Wave. Wer von sich behaupten konnte, Ahnung von Musik zu haben, wer diese gewisse Quäntchen Extrovertiertheit und tiefschwarzes Aussehen mitbrachte, wer eine Affinität zu langen Mänteln und auf der Schulter krabbelnden Ratten mitbrachte, der war hingebungsvoll mitgerissen vom drogengeschwängerten Sound der Band. Allerdings erspielten sich "10:15 Saturday Night", "Charlotte Sometimes", "The Walk" und vor allem "A Forrest" sehr zum Unmut dieser Leute eine breite Fanbasis und viele damalige Zappelhöhlen (ich erinnere mich noch genau, was in der guten alten Sumpfblume, kurz Sumpfe, in Hameln abging, wenn "A Forrest" aufgelegt wurde...) waren voll von THE CURE Songs. Einmalig natürlich die Stimme des stets geschminkten Smiths, die fast gelangweilt, tieftraurig schön (wie die Songs selbst) Depressivität mit Genialität (und das bei technisch völlig unbegabten Musikern) verband. Dieses Album rockt, eine Voraussetzung, die später nicht mehr zum Bestandteil einer THE CURE Show gehören sollte (jedenfalls nicht, die ich besuchen durfte). Wer sich durch den minimalistischen Sound frisst, wird von den niederknienden Hooklines der Songs mitgetragen und dürfte dabei eine Perle entdecken, die ihn zeitlebens im Ohr hängen wird. Auch die herrlich diskussionswürdigen Lyrics (allen voran natürlich "Killing An Arab", dessen comments bei YouTube gelöscht wurden) erhaschen Aufmerksamkeit, ein großes Wort, was "Concert - The Cure Live" zehn Mal mehr als verdient hat. Dieses Album ist die perfekte Dokumentation der morbiden Energie der Band, quasi eine Best Of THE CURE der ersten Alben, und stellt für mich persönlich alle Veröffentlichungen der Band danach in den Schatten.
Tracklist:
A1 Shake Dog Shake 4:14
A2 Primary 3:29
A3 Charlotte Sometimes 4:06
A4 The Hanging Garden 4:05
A5 Give Me It 2:49
B1 The Walk 3:31
B2 One Hundred Years 6:48
B3 A Forest 6:46
B4 10:15 Saturday Night 3:44
B5 Killing an Arab 2:51