Plattenkritik

The Draft - In A Million Pieces

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Release Date: 08.09.2006
Datum Review: 25.08.2006

The Draft - In A Million Pieces

 

 

Es half gewaltig die eigenen Tränen zu trocknen, als kurz nach der verkündeten Hiobsbotschaft, der Auflösung von HOT WATER MUSIC, die Formierung von THE DRAFT bekannt gegeben wurde. Das neue Gainsville Gespann besteht zu ¾ aus der HOT WATER MUSIC Besetzung, lediglich die Stimme und die Gitarre von Chuck Ragan findet man nicht mehr in der Aufstellung. Ragan konnte sich nicht mehr mit dem Tourpensum der Band anfreunden und arbeitet derzeit an Solomaterial. Vierter Mann und zweiter Gitarrist bei THE DRAFT ist Todd Rockhill, ein langjähriger Freund der Band, der bereits bei DISCOUNT oder THE ENABLERS aktiv war. Das dreier Kernteam hat übrigens schon im vergangenen Jahr, vor dem Split, an gemeinsamen Songs gearbeitet und entsprechend schnell darf man sich also auf die erste Veröffentlichung der neu gegründeten Band freuen.

Mit "In A Million Pieces" erscheint nun also der THE DRAFT Debüt Longplayer via Epitaph Records und Heerscharen von HOT WATER MUSIC Fans halten erwartungsvoll den Atem an. Machen die Jungs dort weiter, wo HWM aufhörten oder beschreitet man komplett neue Pfade und der charakteristische Gainsville Postpunk/Hardcore Sound, der so viele Anhänger gefunden hat wird zu einem Relikt der Vergangenheit? Ich freue mich die Fans beruhigen zu können, denn "In A Million Pieces" knüpft wunderbar an die HWM-Tradition an. Wenn eines die Gainsville Heroen auszeichnete, dann war es ihr steter Veränderungsadrang der sich in jedem neuen Album aufs Neue zeigte. Mal wurde man melodischer, mal arbeitet man stark am Songwriting und an den Songstrukturen und klang dabei jederzeit nach HWM. Auch bei THE DRAFT wird niemand bestreiten können, dass man "In A Million Pieces" gemeinhin als natürliches, nächstes HWM-Album akzeptieren würde und dennoch hat sich einiges geändert. Zunächst einmal geht Chris Wollard wunderbar in seiner Rolle als alleiniger Frontmann auf und ist in seiner rauen Melodik noch vielfältiger geworden. Weiterhin zeichenen sich die simple klingenden und unglaublich eingängigen, kraftvollen Songs durch einen positiven Grundtenor und gar eine Aufbruchstimmung aus. "The New What Next" klang eher düster, melancholisch und kopflastig, "In A Million Pieces" wirkt dagegen viel befreiter und bauchgesteuert. Ein Opener wie "New Eyes Open" zementiert dem Zuhörer einen verzückten Gesichtsausdruck in Gesicht, welches nicht mehr weichen mag. Sehr dezente Einsätze von Bläsern oder Synthie-Nuancen zeugen von der Offenheit der Band, die hiermit gemeinhin positiv überrascht.

Tracks:
01. New Eyes Open
02. Lo Zee Rose
03. Let It Go
04. Alive Or Dead
05. Bordering
06. Impossible
07. Wired
08. Not What I Wanna Do
09. All We Can Count On
10. Out Of Tune
11. Longshot
12. The Tide Is Out

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Torben

Autoren Bio

ex. - Allschools Chef